Aktuelle Entwicklung der Corona-Pandemie im Landkreis Dachau am 08.02.2022

08. Februar 2022: + Inzidenz im Landkreis Dachau stagniert – heute bei 2442,7 + 3.939 Neuinfizierte innerhalb der vergangenen Woche; Omikron vorherrschende Variante + Testzentrum in Markt Indersdorf zieht Ende Februar vorübergehend nach Karlsfeld + Impfung für Kinder im Alter von 5 – 11 Jahren jetzt täglich im Landkreis möglich – Buchung einfach online möglich + Neben Erst-, Zweit- und Drittimpfung auch Vierte Impfung für besondere Personengruppen im ganzen Landkreis weiterhin möglich; zahlreiche Impftermine verfügbar + 75,2% der Bürger:innen mit Vollschutz; Auffrischungsimpfquote bei 69,1% + Aktuell 41 Corona-Patienten im Helios-Amper-Klinikum Dachau, davon 3 Patienten auf Intensivstation – 3 Bürger:innen verstorben

Am heutigen Dienstag, 08.02.2022, liegt die Inzidenz im Landkreis Dachau bei 2442,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen; seit einigen Tagen stagniert die Inzidenz auf hohem Niveau. Die Entwicklung in den kommenden Tagen ist aktuell nicht vorhersehbar; allerdings gibt es im Gesundheitsamt Dachau keinen „Meldestau“, weshalb ein sprunghafter Anstieg wohl auszuschließen ist. Deutschlandweit (1441,0) und in ganz Bayern (1.819,1) steigt die Inzidenz deutlich, wenn auch nicht so stark wie in der Region München. Die Lage ist weiterhin kritisch.

Nach wie vor gibt es keine Änderungen oder Beschränkungen der PCR Testungen in Bayern. Bürger:innen mit einem positiven Schnelltest oder einer Einstufung als engen Kontakt (z.B. über die Corona-Warn-App) nehmen einem PCR-Test an einer Teststelle oder beim Hausarzt vor, um das Schnelltestergebnis zu bestätigen. Das Landratsamt informiert umgehend, sobald Änderungen organisatorisch umgesetzt werden.

Mit Auslaufen der aktuellen 15. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung (15. BayIfSMV) werden kurzfristig Anpassungen der Reglungen und Maßnahmen erwartet. Erste Änderungen gibt es bereits in Schulen und Kindertagesstätten. Hier werden seit letzter Woche keine Gruppenquarantänen mehr vom Gesundheitsamt angeordnet. Die Entscheidung über eine Gruppenschließung trifft nun die Schul- bzw. Einrichtungsleitung anhand schulorganisatorischer Erwägungen. Weitere Änderungen (z.B. Aufhebung der aktuellen Sperrstunde in der Gastronomie um 22.00 Uhr, weitere Öffnung von Sport- und Kulturveranstaltungen, 3G-Reglung für körpernahe Dienstleitungen, usw.) sollen zeitnah erfolgen.

In der Woche vom 31.01.2022 bis 06.02.2022 wurden dem Gesundheitsamt Dachau insgesamt 3.939 Neuinfektionen gemeldet. Im Vergleich zur vergangenen Woche ist der Wert stabil hoch geblieben. Besonders hoch sind die Inzidenzen bei den Kindern und Jugendlichen. Bei den Kindern von 6 bis 11 Jahren liegt sie bei 5.819 bei den 12 – 15-jährigen bei 4.279. Bei den Mitbürger:innen über 60 Jahre liegt die Inzidenz bei 1037,7 (60 -79 Jahren) und bei der Personengruppe über 80 bei 955.

Omikron ist die vorherrschende Virusvariante im Landkreis. Die Altersstruktur der Indexfälle lässt sich folgendermaßen aufschlüsseln:

  • 5 %     0-4 Jahre
  • 11 %   5-9 Jahre
  • 9 %     10-14 Jahre
  • 6%      15-19 Jahre
  • 7%      20-24 Jahre
  • 7%      25-29 Jahre
  • 18%    30-39 Jahre
  • 17%    40-49 Jahre
  • 11%    50-59 Jahre
  • 5%      60-69 Jahre
  • 2%      70-79 Jahre
  • 2 %     80 Jahre und älter

Eine Differenzierung der Inzidenz nach Impfstatus ist aufgrund der hohen Fallzahlen aktuell nicht möglich, da dies manuell erfasst werden müsste. Die Zahl der geimpften Index-Patienten hat mit Omikron jedoch deutlich zugenommen, meist jedoch mit keinen oder nur mit geringen Symptomen. Auch ist aktuell keine Aussage möglich, wie viele Personen symptomatisch sind.

Insgesamt handelt es sich weiterhin um ein diffuses, hohes Infektionsgeschehen. Jedoch sind in mehreren Pflege- und Behinderteneinrichtungen positive Fallfindungen zu verzeichnen. Mittlere Ausbruchsgeschehen herrschen derzeit in vier Einrichtungen, eine weitere ist von einem größeren Ausbruch betroffen. Besorgniserregend sind aktuell die zahlreichen Krankheitsfälle bei Mitarbeiter:innen in der sog. kritischen Infrastruktur; es müssen daher zwar Anpassungen vorgenommen werden, die Versorgung ist jedoch aktuell noch gesichert.

Da noch nicht alle infizierten Personen kontaktiert werden konnten, kann das Gesundheitsamt aktuell keine Aussage über die Expositionsorte machen. Weiterhin hoch sind auch die Zahlen der Fälle, die im Rahmen der regelmäßigen Schul- und Kitatestungen, identifiziert werden. Das hohe Infektionsgeschehen im Landkreis spiegelt sich insoweit natürlich auch in den Schulen und Kitas wieder.

Im ganzen Landkreis bestehen viele (private) Testangebote. Eine Übersicht aller Teststellen und wer aktuell Anspruch auf einen kostenfreien PCR-Test hat ist unter www.landratsamt-dachau.de/coronatest zu finden. Neben den kostenlosen Bürgertestungen bieten auch immer mehr private Anbieter PCR-Tests an. Das Testzentrum in Markt Indersdorf führt Tests weiterhin nur aufgrund medizinischer Indikation und mit entsprechender Bescheinigung durch.

Im Zuge des geplanten Volksfests in Markt Indersdorf zieht das Bayerische Testzentrum zum Monatsende um. Um weiterhin einen staatlichen Testbetrieb reibungslos zu garantieren, werden voraussichtlich ab Samstag, den 26.02.2022, an der Drive-Through-Impfstrecke am Karlsfelder See auch die staatlichen PCR-Testungen aufgrund medizinischer Indikation bzw. für sonstige berechtigte Personen durchgeführt. Das Testzentrum Markt Indersdorf schließt am Donnerstag, den 24.02.2022. Am 25.02.2022 sind voraussichtlich keine Testungen möglich. Nähere Informationen hierzu veröffentlicht das Landratsamt Dachau zeitnah auf seiner Homepage.

Für Impfungen von Kindern und Jugendlichen gibt es nun ein werktägliches Angebot. Alle Termine können nun außerdem auch online über BayIMCO (www.impfzentren.bayern) vereinbart werden. Montags und freitags impft die Johanniter-Unfallhilfe Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren an der Drive-In Station am Karlsfelder See. Dienstags bis donnerstags impft das Bayerische Rote Kreuz im Impfzentrum Dachau. Samstags bietet die Johanniter-Unfallhilfe die Impfungen am Gymnasium in Markt Indersdorf an.

Während dieser Termine stehen auch die allgemeinen Impfungen für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren zur Verfügung. Auch sind die Impfteams weiterhin im gesamten Landkreis unterwegs. Daneben können Bürger:innen bei den niedergelassenen Ärzten bzw. Praxen alle Coronaschutzimpfungen (Erst-, Zweit- sowie Drittimpfungen) erhalten.

Auf Grundlage der neuen Empfehlung der STIKO bieten die Impfteams ab sofort auch die vierte Impfung für besondere Personengruppen an. Aktuell empfiehlt das Expertengremium eine vierte Coronaschutzimpfung nach drei Monaten für vier Gruppen:

  • Menschen ab 70 Jahren
  • Menschen in Pflegeeinrichtungen
  • Menschen mit Immunschwäche sowie
  • Beschäftigte in Medizin- und Pflegeeinrichtungen.

Auch der weitere, von der STIKO nun freigegebene Impfstoff des Herstellers Novovax wird ab Ende Februar verfügbar sein. Entsprechende Termine können in den Impfzentren voraussichtlich in/nach den Faschingsferien gebucht werden.

In der letzten Woche wurden insgesamt gut 2.000 Impfungen im Landkreis durchgeführt; und somit bereits 91.395 Auffrischungs- bzw. Drittimpfungen. Damit steigt die Drittimpfquote im Landkreis Dachau auf 59,1%. Zum Vergleich sind bayernweit 52,4% und deutschlandweit 54,3% der Bürger:innen geboostert.

Die Zahl der Erst- und damit auch der Zweitimpfungen steigt nur noch sehr langsam an. Im Landkreis Dachau sind inzwischen knapp 116.500 Bürger:innen geimpft (Stand: 07.02.2022); inkl. der Kinderimpfungen. Damit erreichen wir im Landkreis Dachau eine Impfquote von 75,2% und liegen damit weiterhin deutlich über der Bayern- (73,5 %) bzw. knapp unter der Deutschlandquote (76 %).

Die Zahl der Corona-Patienten im Helios-Amper-Klinikum Dachau steigt im stationären Bereich an. Aktuell werden bereits 38 Patienten im Alter von 33 bis 95 Jahren mit einer nachgewiesenen COVID-19-Infektion auf der Normalstation behandelt. Weitere drei Patienten im Alter von 61 bis 78 Jahren müssen aktuell intensivmedizinisch betreut werden.

Leider sind in der vergangenen Woche drei Landkreisbürger:innen an den Folgen der Coronaerkrankung verstorben. Landrat Stefan Löwl spricht allen Angehörigen sein Mitgefühl und seine Anteilnahme aus. Insgesamt sind im Landkreis 188 Personen mit einer Corona-Infektion verstorben.