Landrat Stefan Löwl gratuliert Anna Andlauer zur Auszeichnung mit der „Bene Merito“ - Medaille

24. Februar 2022: Die Heimatforscherin Anna Andlauer ist weit über die Landkreisgrenze bekannt. Für ihr unermüdliches Engagement zum Gedenken an die jüngsten Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft hat sie nun die höchste Ehrenmedaille des polnischen Außenministeriums erhalten.

Seit mehreren Jahren recherchiert Anna Andlauer zum Thema „Kinderbaracke“ in Markt Indersdorf. In dieser – seit Jahren nicht mehr existenten - Baracke am Rande des Klosterareals in Indersdorf kamen durch bewusste Vernachlässigung Kleinkinder vor allem von polnischen und ukrainischen Zwangsarbeiterinnen zu Tode.

In einer Zeremonie im Polnischen Generalkonsulat in München am 21. Dezember 2021, würdigte der Generalkonsul Jan M. Malkiewicz Andlauers Beitrag zur Völkerverständigung und die Verdienste für die deutsch-polnischen Beziehungen. Konsul Marcin Król sprach die Laudatio.

Die Preisverleihung war dann Anlass für einen regen Gedankenaustausch der Initiativen, die sich in Bayern mit den „Kinderbaracken“ beschäftigen. Auf Wunsch von Anna Andlauer wurden zum Gespräch Andreas Bialas (Burgkirchen), Reinhard Haiplik (Pfaffenhofen an der Ilm) und Rainer Pasta (Laberweinting) eingeladen. Dieses Treffen trägt bereits die ersten Früchte: in Labertal soll ein "Weg des Erinnerns" nach dem Vorbild Indersdorfs geschaffen werden.

Landrat Stefan Löwl gratulierte Anna Andlauer zu dieser hochverdienten Auszeichnung: „Das beeindruckende und von einer starken Überzeugung getragene Engagement von Anna Andlauer für die Erinnerungskultur und Völkerverständigung bringt nicht nur die schrecklichen, unmenschlichen Taten ins Bewusstsein, sondern verbindet auch Menschen und schafft Raum für Dialog, der heutzutage wichtiger ist denn je."

Die Ehrenmedaille „Bene Merito“ ist die höchste Auszeichnung des polnischen Außenministeriums und wird seit 2009 weltweit verliehen. Unter den bisherigen Preisträgern sind u.a. Prof. Gesine Schwan, Prof. Norman Davies, Kabarettist Steffen Möller und BR-Reporter Thomas Muggenthaler.