Tipps zur digitalen Beschulung

24. März 2020: Die erste Woche Schulschließung und damit der Umstieg auf rein digitale Lernangebote war für alle Beteiligten eine große Herausforderung: Lehrer mussten digitale Lernangebote erarbeiten und zur Verfügung stellen sowie viele Fragen der Eltern beantworten.

Schüler sammelten ihre Erfahrungen mit neuen Programmen, Apps und Portalen und mussten sich vielfach selbst organisieren, da sie Wochenarbeitspläne erhielten. Eltern waren gefragt bei technischen Problemen ihrer Kinder und eines oft regen E-Mail-Aufkommens von der Schule. Hinzu kam, dass Mebis, das Internetportal des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, zu Wochenbeginn nicht funktionierte. Da alle Schulen vom Ministerium die Empfehlung erhielten, dieses Portal für die digitalen Lernangebote zu nutzen, war es zwischendurch völlig überlastet. Mittlerweile sind die Serverkapazitäten jedoch so ausgebaut, dass wieder ganz normal damit gearbeitet werden kann.

Tobias Frischholz, Leiter des Medienzentrums für Schule und Bildung des Landkreises Dachau und Lehrer an der Mittelschule Marktindersdorf, hat dennoch Alternativen ausprobiert:

Tutory

Auf der Plattform Tutory kann man sein eigenes Arbeitsblatt anlegen aber auch auf Arbeitsblätter anderer Nutzer zugreifen und diese für sich selbst abändern. Mit Millionen frei verfügbaren Bildern und Grafiken lassen sich die Unterrichtsmaterialien sehr ansprechend gestalten. Damit nicht jede eine Einzellizenz beschaffen muss, hat das Medienzentrum dafür eine Landkreislizenz erworben. Die Zugangsdaten können dort erfragt werden über (08131) 74-330 oder medienzentrum@lra-dah.bayern.de

https://www.tutory.de/


HackMD

Mit diesem kostenfreien Werkzeug lassen sich schnell Websites erstellen. In einem Split-Screen gibt man links seinen Text ein, fügt Links, Bilder und Videos hinzu und sieht rechts gleich, wie die fertige Seite aussieht. Ein Klick auf „Publish“ und schon sehen zum Beispiel die Schüler die Seite, die gerade eben noch erstellt wurde.

www.hackmd.io


Telegraph

Über diese kostenfreie Online-Plattform ist es möglich, schnell Internetseiten mit Informationen zu versenden. Überschrift und Texte eingeben, Links oder Bilder einbetten, das ist ohne große Vorkenntnisse möglich. Den Link auf das eigene Telegraph versendet man dann einfach an seine Schüler oder die Eltern, zum Beispiel in einer E-Mail.

https://telegra.ph/

 

Office 365

Das Büropaket von Microsoft bietet die Möglichkeit, Dateien über OneDrive zu teilen, mit den Schülern in Teams zu kommunizieren und über OneNote Arbeitsblätter zu verteilen und wieder einzusammeln. Einzellizenzen für Lehrkräfte sind kostenlos, dann laufen die Programme allerdings nur im Browser. Bei einer schulweite Anschaffung sind die Programme wie gewohnt auf den Arbeitsgeräten installiert. In beiden Fällen ist die Nutzung für Schüler kostenlos.

„Natürlich ist jede neue Anwendung mit ein bisschen Einarbeitung verbunden. Wenn es schnell gehen muss, können Arbeitsblätter und Materialien auch in einer E-Mail verschickt werden,“ empfiehlt Tobias Frischholz.

Viele weitere Ideen für Lehrer zur digitalen Beschulung sind zu finden unter:  https://www.mebis.bayern.de/infoportal/

Ermöglicht wird der Einsatz dieser Programme und Apps durch die Änderung der Datenschutzregelungen für Beschäftige in öffentlichen Stellen. Der Bayerische Landesbeauftragte für den Datenschutz (BayLfD) erlaubt diesen für mobiles Arbeiten ihre Privatgeräte zu nutzen und Messenger, Videokonferenzen und Clouddienste für die Kommunikation mit Kollegen und Schülern einzusetzen. Dabei müssen aber folgende technische Bedingungen eingehalten werden:

  • Die Kommunikation sollte möglichst datensparsam erfolgen.
  • Mobile Geräte müssen mindestens durch eine PIN oder ein Passwort geschützt werden.
  • Sobald die Nutzung dieser Dienste nicht mehr erforderlich ist, sind die damit verarbeiteten personenbezogenen Daten zu löschen, insbesondere die zu diesem Zweck gespeicherten Telefonnummern von privaten Geräten.

https://www.datenschutz-bayern.de/corona/sonderinfo.html