Kreis.BLICK!

Juni 2025 Landkreis Dachau 24 GEOTHERMIE Saubere Wärme aus der Tiefe STREUOBSTWIESEN Naturparadiese mit Geschichte und Zukunft POETISCHER HERBST It`s all about love

Bewirb dich jetzt für ein Praktikum oder eine Ausbildung (m/w/d) bei den Helios Amper-Kliniken Dachau und Indersdorf als: Pflegefachfrau/-mann (3 Jahre) Pflegefachhelfer/-in (1 Jahr) Operationstechnische Assistenz (3 Jahre) Anästhesietechnische Assistenz (3 Jahre) Community gibt’s nicht nur auf Social Media, sondern auch bei uns in der Klinik. #EchtesLeben Wir sind für Sie da, wenn ein einziger Moment alles verändert. Geburtshilfe am Helios Amper-Klinikum Dachau Lernen Sie uns kennen: Eltern-Infoabend jeden ersten Donnerstag im Monat 18 Uhr | Tagungsraum 1 (UG) Mehr erfahren auf: www.helios-gesundheit.de/geburt-dachau www.helios-gesundheit.de/ ausbildung-dachau Ausklang bei kleinem Imbiss und Gesprächen Impressum Offizielles Mitteilungsblatt des Landkreises Dachau Redaktionsassistenz Michaela Blanke Autoren Stefanie Otterbein (so), Rosemarie Rottmair (rr), Sina Török (st); soweit nichts angegeben ist: Melitta Fischer (mf) Wegen der leichteren Lesbarkeit umfassen Bezeichnungen von Personengruppen in der Regel weibliche und männliche Personen. Stand der Inhalte: 25. Mai 2025 Herausgeber Landratsamt Dachau Weiherweg 16, 85221 Dachau www.landratsamt-dachau.de Layout Stefan Schiessl www.exploredesign.de Schlusskorrektur Katrin Horvat katrin.horvat@gmx.de Verteilung Merkur tz MEDIA – Zeitungsverlag Oberbayern GmbH & Co. KG merkurtz.media/standorte/dachau Auflage 57.500 Druck Franz Schoder Druck www.adv-schoder.de Gedruckt auf Recyclingpapier mit FSC-Zertifizierung ANZEIGE Bildquellennachweise Titelseite: Melitta Fischer; S. 3 Hund: GLady auf Pixabay.com; S. 4 Kreistag: Melitta Fischer; S. 6 Batterien: Batterie-zurück GbR; S. 7 Frau umarmt alten Menschen: (c) mma23 - stock.adobe.com; S. 8 GfA Luftaufnahme: Twist Filmproduktion GmbH & Co. KG; S. 9 Bohrpfade: Amperland Thermalwärme GmbH; S. 10 Kreistag: Stefan Schiessl; S. 11 Stefan Löwl Ziel: Steffen Varga; S. 12 Streuobstwiese: Melitta Fischer; S. 13 Biber: Howard Walsh auf Pixabay.com; S. 14 Feiern: Melitta Fischer; S. 15 Muttizettel: Melitta Fischer; Vanessa Schmid: privat; S. 16 & S. 17 Kinder im Mint-Campus: Mint Campus Dachau; S. 18 Spielekoffer: Veronika Plajer, Die Automobilfahrt (J.W. Spear & Söhne, ca. 1905): Museen der Stadt Nürnberg, Deutsches Spielearchiv; S. 19 Poetischer Herbst Landkarte: Leporello Company Das kleine Hündchen sitzt jeden Morgen am Hoteleingang, mager, mit großen Augen. Es schmiegt sich an die Beine, bettelt um etwas Futter. Viele Urlauber erleben solche Momente, in denen das Herz schwer wird. Schnell ist dann auch der Gedanke da, das Tier mit nach Hause zu nehmen. Doch das ist keine gute Idee, denn Tiere dürfen nicht einfach so nach Deutschland eingeführt werden. Der Grund ist ernst, es geht um den Schutz von Tier und Mensch vor einer tödlichen Krankheit: Tollwut. Tollwut wird durch Viren übertragen und endet bei Mensch und Tier ohne Behandlung immer tödlich. Wird jemand von einem infizierten Tier gebissen, ist schnelles Handeln lebenswichtig. Innerhalb weniger Stunden braucht die betroffene Person eine Impfung und zusätzlich spezielle Antikörper, sonst gibt es keine Rettung. Deshalb hat Deutschland große Anstrengungen unternommen, um das Virus bei Hunden und Katzen sowie Wildtieren auszurotten. Seit 2008 ist das gelungen. Damit es so bleibt, gibt es strenge Einreisebestimmungen für Tiere. Hunde, Katzen & Co. Nur Tiere mit vollständigem und nachweisbarem TollwutSchutz dürfen nach Deutschland einreisen. Konkret bedeutet das: zTollwut-Impfung, die mind. 3 Wochen (!) zurückliegt zChip, der vor oder zeitgleich mit der Impfung gesetzt wurde Das Herkunftsland ist wichtig Kommen die Tiere aus einem EU-Land, müssen diese Maßnahmen in einem EU-Heimtierausweis dokumentiert sein. Aus einem gelisteten Drittland wie z. B. Bosnien-Herzegowina ist eine Dokumentation in einem Gesundheitszeugnis aus dem jeweiligen Land erforderlich. Bei Tieren aus nicht gelisteten Drittländern wie z. B. Serbien muss mehr Zeit für die Einreise eingeplant werden. Sie brauchen zusätzlich zur Tollwut-Impfung und zum Chip noch die Bestimmung des Tollwut-Titers. Dies ist erst 30 Tage nach der Tollwut-Impfung möglich. Nach der Blutentnahme müssen dann noch einmal 3 Monate vergehen, bevor das Tier nach Deutschland einreisen darf. Die Liste der Länder gibt es auf der Homepage des Bundesministeriums für Ernährung, und Landwirtschaft und Heimat: tinyurl.com/tiere-drittland Einreisebestimmungen Tiere aus dem Urlaub mitbringen? Besser nicht! Welpen und Kitten Meist wird es nichts damit, das kleine, süße Hunde- oder Katzenbaby mit nach Hause zu nehmen. Denn Tiere müssen bei einer Tollwut-Impfung mindestens 12 Wochen alt sein. Daraus ergeben sich folgende Mindestalter für eine legale Einreise: zEU/gelistetes Drittland: ab 4 Monaten zNicht gelistetes Drittland: ab 7 Monaten Bestimmungen missachtet? Quarantäne! Wer dennoch ein Tier ohne gültige Papiere nach Deutschland bringt, dem droht Ärger – und dem Vierbeiner Stress: „Das Tier muss in Deutschland so lange in Quarantäne, bis die Einreisebedingungen erfüllt sind. Grundsätzlich ist die Isolation zum Tollwut-Schutz im Tierheim zu verbringen, natürlich auf Kosten des Halters. Dazu kommen noch die Kosten für den Quarantäne-Bescheid sowie ein mögliches Bußgeld“, warnt Amtstierärztin Sophie Rothammer. Sie rät auch zur Vorsicht, Tiere aus dem Ausland über spezialisierte Organisationen zu adoptieren: „Legt Ihnen die Organisation keine tierschutzrechtliche Genehmigung („§11-Erlaubnis“) einer deutschen Behörde vor: lieber Finger weg! Außerdem kennen Sie das Tier sowie seine Vorgeschichte nicht. Das kann vor allem bei Hunden schnell problematisch werden.“ Am besten, Sie geben einem Tier aus einem regionalen Tierheim ein neues Zuhause oder wenden sich an einen seriösen Züchter, der Ihnen zeigt, wie Mutter und Jungtiere gehalten werden. Diese Tiere sind bei Abgabe entwurmt, gechipt und haben meist bereits die ersten Impfungen erhalten. Und ein weiterer wichtiger Vorteil: Sie können vor Ort entscheiden, ob die Sympathie zwischen Ihnen und Ihrem künftigen Vierbeiner stimmt. Kontakt Veterinäramt (08131) 74 -1446 veterinaeramt@lra-dah.bayern.de 3 Kreis.BLICK! — Juni 2025 Tierschutz

„Die Kommunen stehen nicht mit dem Rücken zur Wand, sie kleben daran!“ Wenn ein Satz den Haushalt 2025 des Landkreises Dachau beschreibt, dann dieser. Das Hauptproblem sind die stetig steigenden Aufgaben, die von Bund und Ländern den Kommunen ohne ausreichende Finanzierung übertragen werden. Daher geraten alle kommunalen Ebenen in ganz Deutschland immer mehr in finanzielle Schieflage. Auf 877 Seiten steht im Kreishaushalt 2025 detailliert, wofür 295,5 Mio. € verwendet und wie die Ausgaben finanziert werden. Am 4. April gab es vom Kreistag das finale O.K.; 47 Mitglieder stimmten mit „Ja“, 18 mit „Nein“. In den Haushaltsreden waren sich fast alle Fraktionen darin einig, dass die Kreisverwaltung im Allgemeinen und die Finanzabteilung im Speziellen sehr gute Arbeit macht. Entsprechend viel Lob gab es daher für Kreiskämmerer Michael Mair mit den Kreishaushalt 2025 10 Millionen gespart und trotzdem reicht`s Geld nicht Haushaltssachbearbeitern Franziska Keil und Manuel Rieder sowie für das ganze Finanzteam. 10 Mio. € gespart Keine Einigkeit herrschte im Kreistag hingegen, an welchen Stellen schon zu viel oder an welchen Stellen noch zu wenig gespart wurde. Eigentlich arbeitet die Verwaltung schon seit 2024 mit den Kreisgremien daran, die Ausgaben zu reduzieren. Insgesamt konnten so dieses Jahr bei den laufenden Ausgaben (Verwaltungshaushalt) 10 Mio. € weniger eingeplant werden. Aber wie geht Sparen, ohne dass unser Landkreis auf der Strecke bleibt? Mit neuen Ideen, aber auch indem einige Dinge wegfallen: zEinsparziel 10 %: Alle Bereiche mussten den Gürtel erneut noch enger schnallen. Nachdem schon in 2024 fast überall 20 % eingespart wurden, konnte das neue Einsparziel nicht mehr in allen Fachbereichen umgesetzt werden. zInterne Task Force: Wo können Aufgaben wegfallen? Was kann noch effizienter werden? – Dies wird in einem strukturierten Prozess in jedem Sachgebiet und jeder Stabstelle geprüft. zKeine neuen Stellen seit 2023 zSteuervorteile im Mio.-€-Bereich durch Umsatzsteuer für Kommunen zExtra-Gelder z. B. im ÖPNV oder von der Gaspreisbremse bzw. durch ein aktives Tagesgeldmanagement Zusätzliche Belastungen Damit wäre die anfängliche Finanzierungslücke geschlossen gewesen, wenn es keine zusätzlichen Belastungen gegeben hätte. Vor allem die Erhöhung der Bezirksumlage um 1,55-%-Punkte (+3,9 Mio. €), die Unterhaltskosten für die beiden neuen Gymnasien in Karlsfeld und Röhrmoos (+1,2 Mio. €) sowie der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst reißen ein neues Loch in den Haushalt. Kreisumlage muss erhöht werden Da der Landkreis keine eigenen Steuern einnimmt, hat er nur eine Möglichkeit, das fehlende Geld bei den laufenden Ausgaben auszugleichen: Er muss den Hebesatz der Kreisumlage auf 52,5 % erhöhen. Das bedeutet, die Gemeinden müssen 52,5% ihrer Umlagekraft (= eingenommene Steuern in 2023 unter Berücksichtigung sogenannter Nivellierungshebesätze + 80 % der staatlichen Schlüsselzuweisung in 2024) an den Landkreis bzw. den Bezirk weitergeben. Diese Erhöhung freut die Gemeinden natürlich nicht, denn dadurch haben sie weniger Geld für ihre eigenen Pflichtaufgaben (u.a. Kinderbetreuung). Ein „Gestalten“ vor Ort ist dadurch – wie auch beim Landkreis und im Bezirk – nur noch sehr eingeschränkt möglich. Dies war dann auch der Hauptgrund für die 18 Nein-Stimmen zum diesjährigen Haushalt. Bund und Länder müssen etwas ändern Ein Blick auf die Kreisumlagesätze in Oberbayern (siehe Infografik) zeigt: Obwohl der Landkreis Dachau aktuell 2 Schulneubauten mit einem Kostenvolumen von rd. 170 Mio. € finanziert, ist in vielen Landkreisen der Kreisumlagehebesatz aktuell höher als in Dachau – hoch ist er aber überall. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Steuereinnahmen der Kommunen sowie die anteiligen Kostenerstattungen und Zuschüsse nicht mehr für die Pflichtaufgaben ausreichen. Investiert wird nur in Schulen In dieser Situation ist kein Spielraum für weitere Investitionen außer den beiden neuen Gymnasien in Röhrmoos, inkl. komplexer Verkehrsanbindung, und in Karlsfeld. Und auch diese müssen 2025 neben den Investitionszuweisungen von Bund und Ländern (41,8%) vor allem über Kredite (48,9%) finanziert werden. Und der Neubau Landratsamt? – Wurde bereits letztes Jahr von den Kreisgremien auf unbestimmte Zeit verschoben. Ausblick auf die Zukunft Und rosig wird es auch in Zukunft nicht, wie Landrat Stefan Löwl in seiner Haushaltsrede zusammenfasst: „Wir werden weiterhin alle Ausgaben auf den Prüfstand stellen und dort Einsparungen vornehmen, wo es vertretbar ist. Hierzu gehört auch der manchmal schmerzhafte Rückbau unserer Standards. Noch ist der Landkreis Dachau in vielen Bereichen Spitzenreiter, künftig werden wir uns auch mit einem ‚Befriedigend‘ oder sogar ‚Ausreichend‘ zufrieden geben müssen. Das werden auch die Bürgerinnen und Bürger spüren, z. B. über längere Wartezeiten oder indem freiwillige Leistungen ganz gestrichen und Pflichtleistungen auf den erforderlichen Anteil gekürzt werden.“ Damit das kein Dauerzustand wird, will er sich weiterhin auf Landes- und Bundesebene für eine nachhaltigere Finanzverteilung einsetzen. „Unsere Abgeordneten, Vertreter der anderen kommunalen Ebenen und auch ich haben ein Ziel: Die strukturellen Mängel im kommunalen Finanzsystem müssen langfristig behoben werden.“ Er sowie die Fraktionssprecherinnen und Fraktionssprecher haben eine klare Forderung an Bund und Länder: „Wer anschafft, muss auch zahlen! Immerhin finden sich dazu im Koalitionsvertrag der neuen schwarzroten Bundesregierung erste Ansätze.“ Traunstein Altötting Mühldorf a. Inn Rosenheim Stadt Rosenheim Berchtesgadener Land Miesbach Bad TölzWolfratshausen GarmischPartenkirchen WeilheimSchongau Landsberg a. Lech Starnberg München Ebersberg Erding Freising Dachau Stadt München Fürstenfeldbruck NeuburgSchrobenhausen Pfaffenhofen a. d. Ilm Stadt Ingolstadt Eichstätt 52,5 52,50 49,70 52,87 53,75 49,90 51,80 54,50 55,00 55,00 53,25 54,65 54,80 52,80 56,50 48,50 55,20 51,75 51,50 51,00 KREISUMLAGE* IN OBERBAYERN IN % * davon 23,55-%-Punkte Bezirksumlage 5 4 Kreis.BLICK! — Juni 2025 Finanzen

LiMn 3V CR 2025 Viele weitere Informationen zu Batterien sind zusammengestellt unter: www.batterie-zurueck.de. Recycling von Batterien Zurück bringt Glück Mitten in der Nacht ein lauter Knall, Sekunden später schlagen Flammen aus der Mülltonne vor dem Haus. Was nach einem kuriosen Einzelfall klingt, passiert in Deutschland immer häufiger. Die Ursache sind dann oft falsch entsorgte Lithium-Batterien. Was viele nicht wissen: Selbst kleine Energiespender können sich entzünden und erhebliche Schäden anrichten – in Müllfahrzeugen, Sortieranlagen oder direkt vor der eigenen Haustür. Dabei ist es so einfach, es besser zu machen: Wer Batterien richtig entsorgt, schützt nicht nur sich und andere – sondern hilft auch, wertvolle Rohstoffe zu bewahren. Ganz nach dem Motto: Zurück bringt Glück. Ob Fernbedienung, Taschenlampe oder Spielzeugauto – Batterien sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Doch nach einiger Zeit sind sie leer und müssen durch neue ersetzt werden. Dann stellt sich die Frage: Wohin damit? Die Mülltonne ist keine gute Idee, wird aber oft dafür genutzt. Derzeit werden nur 51 % der verkauften Batterien richtig entsorgt! Der Rest landet im Hausmüll oder in der Umwelt. Wie entsorge ich Batterien richtig? Alte Batterien und Akkus können Sie kostenlos überall da abgeben, wo Sie auch welche kaufen können, also z. B. in Elektrofachgeschäften, Supermärkten oder Drogerien. Dort sowie auch auf allen Recyclinghöfen im Landkreis Dachau stehen spezielle Sammelbehälter sowohl für lose Batterien und als auch für Geräte mit festverbauten Akkus, wie zum z. B. Vapes/E-Zigaretten. Der Weg zur richtigen Entsorgung ist also nicht weit. Warum ist die richtige Entsorgung so wichtig? Aus mehreren Gründen ist es sehr sinnvoll, leere Batterien richtig zu entsorgen: zSchätze bewahren: Die kleinen Energiespeicher sind wahre Schatzkammern – vollgepackt mit wertvollen Rohstoffen Der Landkreis Dachau wird älter: Bereits heute ist jede 2. Person über 45 Jahre, jede 5. über 66. Zudem hat jede 3. Person im Alter ein erhöhtes Risiko, an Demenz zu erkranken. Deshalb werden praktische Unterstützung und soziale Kontakte immer wichtiger – sowohl für ältere Menschen als auch für deren Angehörige. „Die Entlastung pflegender Angehöriger ist ein zentraler Punkt im seniorenpolitischen Gesamtkonzept des Landkreises“, betont Stefanie Otterbein von der Fachstelle Demografie Managen. „Unser Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürgern möglichst lange ein selbstständiges Leben im eigenen Zuhause zu ermöglichen.“ Die Angebote zur Unterstützung im Alltag gliedern sich in 3 Bereiche: 1. Betreuung: Stundenweise betreuen geschulte Ehrenamtliche ältere Menschen – zu Hause oder in kleinen Gruppen (unter Anleitung einer Gruppenleitung). 2. Hilfe im Alltag: Werden Aufgaben im Haushalt zu viel, springt eine Fachkraft ein und hilft bei Einkäufen, beim Kochen oder im Haushalt. 3. Entlastung für Angehörige: Pflegende Angehörige leisten oft viel – Angehörigengruppen bieten ihnen Unterstützung und Verschnaufpausen. Aufwandsentschädigung für Unterstützung Neben den Unterstützungsangeboten von professionellen Diensten wird das Ehrenamt dabei immer wichtiger. Ohne freiwilliges Engagement aus dem Freundeskreis, von Nachbarschaftshilfen, Vereinen oder ehrenamtlichen Helferkreisen wäre vieles im Alltag nicht zu stemmen. Wer sich engagiert, soll nicht leer ausgehen. Seit 2021 können ehrenamtlich tätige Einzelpersonen eine Aufwandsentschädigung – derzeit bis zu 11 € in der Stunde – erhalten. Dafür gelten bestimmte Voraussetzungen, z. B.: zMindestalter 16 Jahre, zkeine direkte Wohngemeinschaft, zkeine enge Verwandtschaft (nur ab dem 3. Grad). Mit einer passenden Ausbildung oder einem passenden Studium (z. B. in Soziales, Gesundheit, Pflege oder Hauswirtschaft) ist die Abrechnung direkt mit der Pflegekasse möglich. wie Zink, Nickel, Eisen und sogar Lithium. Durch das Recycling von Batterien können wertvolle Materialien zurückgewonnen und erneut verwendet werden. zUmwelt schonen: Batterien enthalten Schadstoffe wie Quecksilber, Cadmium und Blei. Wenn sie unsachgemäß entsorgt werden, können diese Stoffe in die Umwelt gelangen und Böden sowie Gewässer belasten. zBrandgefahr vermeiden: Unsachgemäß entsorgte LithiumBatterien und - Akkus können Brände in Mülltonnen, Müllfahrzeugen oder Recyclinganlagen verursachen. Tipps für den Alltag Rund um Batterien gibt es oft Unklarheiten, wie die Kolleginnen der Abfallwirtschaft aus Erfahrung wissen. Daher haben sie die häufigsten Fragen beantwortet: zWie lagere ich Batterien richtig? Lagern Sie volle Batterien am besten in der Originalverpackung, kühl (ca. 15 °C) und geschützt vor Sonne sowie Feuchtigkeit. So erhalten Sie die Lebenszeit Ihrer Batterien und vermeiden Kurzschlüsse. Leere Batterien können Sie in einem separaten Gefäß (z. B. Schraubglas, Pappschachtel) sammeln und am besten beim nächsten Einkauf direkt mitnehmen und abgeben! zWas tun mit ausgelaufenen Batterien? Beschädigte Batterien können an den gleichen Stellen abgegeben werden wie intakte. Für den Transport empfiehlt es sich, die ausgelaufene Batterie in eine Plastiktüte zu packen, um so andere Gegenstände zu schützen. zWie entsorge ich Lithium-Batterien und -Akkus sicher? Um sicher zu gehen, dass nichts passiert, sollten Sie vor dem Entsorgen bei lithiumhaltigen Batterien und Akkus die Pole abkleben. So kann ein Kurzschluss in den Sammelstellen verhindert werden. Viele weitere Informationen sind zusammengestellt unter: www.batterie-zurueck.de. Kontakt Abfallberatung (08131) 74-1470/-1463/-1469 abfallberatung@lra-dah.bayern.de Ohne entsprechendes Vorwissen muss eine kurze Schulung besucht werden – bequem online, vor Ort oder als Selbststudium. Mehr Infos dazu: www.einzelperson-bayern.de Qualifizierung zur Seniorenbegleitung mit Schwerpunkt Demenz Helfen ist gut, qualifiziert helfen ist besser! – das gilt vor allem bei Demenz. Daher bietet das Dachauer Forum in Zusammenarbeit mit dem Landkreis und der Caritas eine Qualifizierung zur Seniorenbegleitung mit Schwerpunkt Demenz an. An 7 Terminen erhalten Teilnehmende theoretisches Wissen und praktische Tipps. Ein 6-stündiges Praktikum gehört ebenfalls dazu. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Ehrenamtlichen ein Zertifikat. Nach der Registrierung bei der Fachstelle Demenz und Pflege können diese ihre Tätigkeit selbst bei der Pflegekasse abrechnen oder sich einer vermittelnden und abrechnenden Organisation anschließen, wie dem Ehrenamtlichen Helferkreis der Caritas im Landkreis Dachau. Darüber erhalten die Seniorenbegleiter auch Unterstützung oder Schulungen und können sich untereinander austauschen. Der nächste Kurs findet von Oktober bis Dezember dieses Jahres statt. Für Fragen oder die Anmeldung wenden Sie sich bitte an das Dachauer Forum ( tinyurl.com/seniorenbegleiter- demenz bzw. (08131) 99 68 8-10. Jetzt sind Sie gefragt! Sie können sich vorstellen, anderen Menschen im Alltag zu helfen? Dann melden Sie sich zu einem der Qualifizierungsangebote an oder erzählen Sie anderen davon. Gemeinsam gestalten wir ein gutes Leben im Alter! Infos, wo Sie sich engagieren können, erhalten Sie hier: Pflegestützpunkt Dachau (08131) 999-5137 www.dachauplus.de/pflegestuetzpunkt Fachstelle für pflegende Angehörige (08131) 298-1400 www.pflegende-angehoerige-caritas-dachau.de (so, mf) Hilfe im Pflegealltag Ehrenamtlich aktiv werden und Pflege zu Hause erleichtern Sie brauchen Unterstützung im Pflegealltag? Auf der Angebotslandkarte können Sie sich alle Angebote in Ihrem Umkreis anzeigen lassen: www.demenz-pflege-bayern.de/ angebots-landkarte 7 6 Kreis.BLICK! — Juni 2025 Senioren Abfall

Ob Hallenfeste, Wein- und Gründungsfeste, Faschingsbälle – im Landkreis Dachau wird gern gefeiert. Doch wo viele Menschen zusammenkommen, gibt es auch Verantwortung – vor allem, wenn Kinder und Jugendliche mitfeiern. Vanessa Schmid und Franziska Steinbüchler von der Kommunalen Jugendarbeit (KoJa) wollen Eltern sowie Veranstalterinnen und Veranstalter dabei unterstützen, das Thema Jugendschutz im Blick zu behalten. Denn: Gut informiert zu sein schützt – vor Ärger, vor Risiken und vor schlechten Erfahrungen. Warum ist Jugendschutz wichtig? Vanessa Schmid: Kinder und Jugendliche sollen vor Gefahren geschützt werden, die ihrer Entwicklung schaden könnten. Deshalb gibt es das Jugendschutzgesetz. Das Ziel: Jugendliche stärken und gleichzeitig verantwortungsvolles Verhalten fördern – bei allen Beteiligten. Wie lange dürfen Jugendliche abends Feiern? Franziska Steinbüchler: Diese Frage stellen sich viele Eltern. Wenn zu der Veranstaltung jeder kommen (=öffentlich) und getanzt werden kann, dann gelten folgende Regeln: zUnter 16 Jahren: Kinder dürfen ohne Begleitung nicht auf öffentliche Veranstaltungen. z16 und 17 Jahre: Sie dürfen bis 24 Uhr alleine feiern. Ist der Veranstalter ein anerkannter Träger der Jugendhilfe, können Kinder unter 14 Jahren bis 22 Uhr und Jugendliche unter 16 bis 24 Uhr ohne Begleitung anwesend sein. Dies gilt ebenso, wenn die Tanzveranstaltung der künstlerischen Betätigung (z. B. Bandcontest) oder der Brauchtumspflege (z. B. Faschingsgarde) dient. Die Regeln sind auch lockerer, wenn die Kinder oder Jugendlichen in Begleitung eines Erwachsenen unterwegs sind (siehe Infokasten). Das kann ein Elternteil bzw. eine Person sein, die das Sorgerecht hat (personensorgeberechtigte Person), oder eine Aufsichtsperson (erziehungsbeauftragte Person), die schriftlich beauftragt wurde. Hier kommt der sogenannte Muttizettel ins Spiel. Was ist ein „Muttizettel“? Vanessa Schmid: Der offizielle Begriff lautet „Erziehungsbeauftragung nach § 1 Abs. 1 Nr. 4 Jugendschutzgesetz“ – aber im Alltag kennt ihn jeder als Muttizettel. Damit können Eltern eine andere volljährige Person schriftlich beauftragen, während einer Veranstaltung auf ihr Kind aufzupassen. Wichtig dabei: zDie beauftragte Person muss verantwortungsbewusst sein, zsie muss die ganze Zeit ein Auge auf den Jugendlichen haben zund darf nicht unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stehen. Veranstalter können den Zutritt verweigern, wenn der Muttizettel fehlt oder unvollständig ist oder wenn sich der Jugendliche und der Erwachsene nicht ausweisen kann. Apropos Ausweis: Muss man diesen als Minderjähriger am Einlass abgeben? Franziska Steinbüchler: Auf gar keinen Fall sollte man seinen Ausweis abgeben. In § 1 des Personalausweisgesetzes steht sogar, dass dies gar nicht verlangt werden darf. Das wissen manche Veranstalter leider nicht. Sie nehmen Minderjährigen den Ausweis ab, um vielleicht die Jugendschutzzeiten besser regeln zu können. Da gibt es aber andere Möglichkeiten. Ich habe von Jugendlichen schon gehört, dass Ausweise bei einer Veranstaltung verschwunden sind. Wenn also die Einlasskontrolle das möchte, empfehle ich, ganz klar Nein zu sagen und auf das entsprechende Gesetz zu verweisen. Dieses gibt es natürlich auch im Internet zum Nachlesen. Alkohol – was ist erlaubt, was nicht? Vanessa Schmid: Auch hier gibt es klare Regeln für den Konsum: zUnter 16 Jahren: Gar kein Alkohol, wenn die Eltern nicht dabei sind (siehe Infokasten) zAb 16 Jahren: Bier, Wein und Sekt sind erlaubt – aber keine Spirituosen, also keine harten Getränke wie Schnaps, Wodka oder Mixgetränke mit Hochprozentigem. Rauchen – ab wann ist das erlaubt? Franziska Steinbüchler: Seit 2007 ist das Jugendschutzgesetz auch beim Thema Rauchen strenger geworden: zRauchen in der Öffentlichkeit (auch E-Zigaretten) ist erst ab 18 Jahren erlaubt. zDas gilt auch für den Verkauf von Tabakwaren oder Vapes. Veranstalter sollten deshalb klare Rauchzonen für Erwachsene kennzeichnen und überwachen. Was können Eltern tun? Vanessa Schmid: Eltern tragen Verantwortung. Es hilft, vor dem Fest klare Absprachen zu treffen: Wer geht mit? Wann ist Schluss? Und wie kommt das Kind sicher nach Hause? Wenn der Muttizettel genutzt wird, sollten Eltern wissen, wer die Aufsichtsperson ist – und ob sie dieser vertrauen. Dann müssen die Eltern auch immer erreichbar sein. Was müssen Veranstalter beachten? Franziska Steinbüchler: Damit alles reibungslos läuft, ist es wichtig, beim Jugendschutz ein paar Punkte im Blick zu behalten: 1. Verantwortliche festlegen: Hauptverantwortlicher, Jugendschutzbeauftragter etc. 2. Die KoJa informieren: wenn es um Ausnahmen vom Jugendschutz geht 3. Sorgfältige Auswahl des Sicherheitspersonals: Empfohlen sind 2–3 Ordner pro 100 Besucher. 4. Alterskontrollen organisieren: farbige Bändchen oder Stempel (U16, U18, Begleitung), ab 23.30 Uhr mehrere Durchsagen machen, die auf das Aufenthaltsverbot ab 24 Uhr hinweisen, Alterskontrollen ab 24 Uhr 5. Helfer schulen: Helferinnen und Helfer sollten über die Altersgrenzen Bescheid wissen und auch, welcher Alkohol ab wann erlaubt ist (siehe Infokasten). 6. Bekanntmachung der Vorschriften: Aushang Jugendschutzgesetz (erhältlich bei der KoJa) am Eingang und an der Bar Gemeinsam für sicheren Spaß Die meisten Probleme entstehen, wenn Regeln nicht bekannt sind oder missachtet werden. Darum kontrollieren die Kolleginnen der KoJa immer wieder bei Veranstaltungen vor Ort. So führte Vanessa Schmid bei der Hangover Night in Stangenried eine Jugendschutzkontrolle durch: „Mein Eindruck war durchgehend positiv – die Maßnahmen waren durchdacht und wurden bereits ab Veranstaltungsbeginn konsequent umgesetzt. Dies zeigt, dass Jugendschutz kein Spaßverderber sein muss, im Gegenteil: Wer verantwortungsvoll handelt, schafft Raum für schöne Erinnerungen. Deshalb gilt: Lieber vorher informieren und gemeinsam für Sicherheit sorgen.“ Kontakt Kommunale Jugendarbeit (08131) 74-1222 Mo–Fr: 08.00 – 12.00 Uhr Do: 14.00 – 18.00 Uhr koja@lra-dah.bayern.de Vorlage Muttizettel: www.landratsamt-dachau.de/muttizettel Ich bin dabei seit 2010 Meine Tätigkeit Kreisjugendpflegerin Ich mache das gerne, weil ich regelmäßig neue, spannende Projekte gestalten, kreative Ideen einbringen und gemeinsam mit engagierten Kolleginnen und Kollegen etwas für die Jugend im Landkreis bewegen kann. Meine besondere Herausforderung Mich immer wieder auf die sich verändernden Lebenswelten junger Menschen einzulassen. Gerade im Bereich Digitalisierung erlebe ich oft, wie rasant Entwicklungen voranschreiten. Kaum denke ich, ich sei halbwegs „up to date“, belehren mich Jugendliche mit einem Augenzwinkern eines Besseren. Dafür bin ich bekannt Dass ich Schalke-Fan bin. Wir im Amt Vanessa Schmid Alter Alleine In Begleitung der Eltern/des Vormunds In Begleitung einer volljährigen Aufsichtsperson Clubs und Tanzveranstaltungen Unter 14 − Zeitlich unbegrenzt Zeitlich unbegrenzt 14–15 − Zeitlich unbegrenzt Zeitlich unbegrenzt 16–17 Bis 24 Uhr Zeitlich unbegrenzt Zeitlich unbegrenzt Alkohol trinken Unter 14 − − − 14–15 − Bier, Wein, Sekt, Weinschorle, Radler − 16–17 Bier, Wein, Sekt, Weinschorle, Radler Bier, Wein, Sekt, Weinschorle, Radler Bier, Wein, Sekt, Weinschorle, Radler Jugendschutz bei Veranstaltungen Sicher Feiern Muttizettel + volljährige Begleitperson = länger feiern 9 8 Kreis.BLICK! — Juni 2025 Jugend/Familie

Ihr Landrat Stefan Löwl mit dem ganzen Team Landratsamt Treten Sie mit mir in Kontakt bei den Bürgerdialogs-Veranstaltungen oder über www.buergerdialog-dachau.de in den letzten Monaten ist viel passiert. Wir haben einen neuen Bundestag, eine neue Bundesregierung und auch einen neuen US-Präsidenten. Die zahlreichen Krisen weltweit und der kontinuierliche Wandel ist auch bei uns im Landkreis Dachau spürbar. Wir müssen große politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen bewältigen. Somit ist klar: Ein „Weiter-so“ mit stetigem Wachstum, welches uns lange getragen hat, ist in dieser Form nicht mehr gegeben. Die Realität fordert uns – als Kommunen und Politik, aber auch als Gesellschaft – dazu auf, umzudenken, Prioritäten neu zu setzen und mutige Entscheidungen zu treffen. Bereits im vergangenen Jahr haben wir mit Blick auf die angespannte Haushaltslage die Weichen gestellt. 2024 war geprägt von schwierigen Entscheidungen und deutlichen Einsparungen – ein Kurs, den wir auch 2025 konsequent fortsetzen müssen (siehe dazu den Haushaltsplan ab Seite 4). Trotz aller Herausforderungen und der schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen verlieren wir die Zukunft und das Wesentliche nicht aus dem Blick. So haben wir im März auf die Unwetterereignisse und Hochwasserkatastrophe reagiert: Gemeinsam mit zahlreichen Akteuren haben wir ein „Forum für Hochwasserschutz“ organisiert – für all jene, die im vergangenen Jahr von Starkregen und Überflutungen betroffen waren, aber auch für alle, die künftig Vorsorge treffen wollen. Die Fachveranstaltung mit Infoständen regionaler Anbieter war sehr informativ und hilfreich, um uns gemeinsam besser auf kommende Ereignisse vorzubereiten. Vorbereitung ist auch in anderen Bereichen das Gebot der Stunde. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) beschäftigt uns nach dem Ausbruch im südlichen Hessen direkt an der bayerischen Grenze intensiv. Gemeinsam mit dem Veterinäramt, der Land- und Forstwirtschaft sowie dem Jagdverband und den Gemeinden arbeiten wir an Maßnahmeplänen. Das Virus ist für den Menschen zwar ungefährlich – doch der Ausbruch hätte weitreichende Folgen für Natur, (Land)Wirtschaft und Tiergesundheit. Bei allen Herausforderungen gibt es auch Grund zur Freude: Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Das haben wir beschlossen Haushalt 2025: Landkreis Dachau setzt Sparbemühungen konsequent fort Der Haushalt für das Jahr 2025 steht – und wie bereits im vergangenen Jahr liegt der Fokus auf Einsparungen und Effizienzsteigerung. Grundlage dafür ist noch immer der interfraktionelle Sparantrag vom Frühjahr 2024. Er sieht vor, sämtliche Ausgaben des Landkreises kritisch zu prüfen und alle Bereiche zu optimieren. Kreistag – April 2025 In der Kreistagssitzung wurde der Haushalt für 2025 beschlossen. In diesem Rahmen äußerten sich die Fraktionen in den traditionellen Haushaltsreden zur aktuellen Lage des Landkreises. Zusätzlich wurden zwei Finanzmaßnahmen final beschlossen. Eine davon betrifft die Nutzung der Turnhallen an den Schulen in Trägerschaft des Landkreises. Ursprünglich war geplant, sämtliche Kosten (Investition und Betrieb) auf die Mieter umzulegen, was eine Erhöhung der Stundengebühr auf 40 Euro bedeutet hätte. Nach intensiven Gesprächen – auch mit den betroffenen Sportvereinen – entschied sich der Kreistag für eine moderate Erhöhung auf rund 20 Euro pro Stunde, wobei neben den Betriebskosten nun auch ein kleiner Ansatz als Abnutzungs- bzw. Instandhaltungspauschale berücksichtigt wird. Ein Kompromiss, der sowohl der schwierigen Haushaltslage des Landkreises Rechnung trägt, aber auch die Interessen der Vereine sowie der für den Breitensport zuständigen Gemeinden sowie der Stadt berücksichtigt. Auch beim Thema Parkgebühren gab es Änderungen. Ab sofort kostet das Parken rund um den Karlsfelder See während der Badesaison 4 Euro pro Tag; in den Wintermonaten sind es 2 Euro. Die daraus resultierenden Mehreinnahmen fließen direkt in die Pflege und Instandhaltung der beliebten Erholungsfläche und kommen somit der Allgemeinheit zugute. Kreisausschuss – Januar bis Mai 2025 Der Kreisausschuss tagte insgesamt 5 Mal. Schwerpunkt war die detaillierte Prüfung der Haushaltsansätze in den einzelnen Fachbereichen, um auf dieser Basis eine verlässliche Grundlage für den Gesamthaushalt zu schaffen. Trotz allgemeinem Sparkurs werden wichtige soziale und gesellschaftliche Projekte weiterhin unterstützt. So wird der Kreisjugendring Dachau (KJR), der sich in der Jugendarbeit engagiert und vielfältige Bildungs- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche organisiert, auch im Jahr 2025 mit Mitteln aus dem Kreishaushalt gefördert. Auch die Einrichtung „Die Brücke“ erhält weiterhin finanzielle Unterstützung. Schulausschuss – März 2025 Im Schulausschuss stand im März vor allem die aktuelle Entwicklung der Schülerzahlen im Fokus. Diese Daten sind zentral für die Schulentwicklungsplanung, da sie Rückschlüsse auf die zukünftige Zahl der Schülerinnen und Schüler an weiterführenden Schulen zulassen und die Planung von Lehrkräften und Klassengrößen unterstützen. Besonders in den Blick genommen wurde die GretaFischer-Schule. Nach einem Ortstermin des Ausschusses werden der Abriss und Neubau des Gebäudes Haus 2 in die Wege geleitet. Die ursprünglich geplante Erweiterung des Berufsschulzentrums um eine Berufsoberschule (BOS) wurde hingegen zurückgestellt. Die aktuellen Entwicklungen geben eine solche Investition nicht her, zumal auch der Bedarf mit Blick auf bestehende Angebote nicht gegeben ist. Umwelt- und Verkehrsausschuss – März 2025 Auch im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs bleibt die Lage angespannt. Zwar sieht der Nahverkehrsplan des Landkreises grundsätzlich eine schrittweise Erweiterung des Angebots vor, doch angesichts knapper Mittel und schwacher Auslastung einiger Linien sind Anpassungen notwendig. Im Jahr 2025 werden daher mehrere wenig genutzte Linien eingestellt, andere zusammengelegt, um so Personal- und Sachkosten zu sparen und den Einsatz der vorhandenen Ressourcen effizienter zu gestalten. In diesem Herbst feiern wir gleich zwei besondere Meilensteine. Unsere zwei neuen Gymnasien öffnen im September ihre Türen – eine bedeutende Investition in die Bildung und Zukunft unserer Kinder. Ich freue mich sehr auf die feierlichen Einweihungen. Und auch unsere Jubiläen zeigen, wie viel Engagement in unserem Landkreis steckt: Seit zehn Jahren bringen sich Ehrenamtliche im MINT-Campus ein und begeistern junge Menschen für Technik und Naturwissenschaften (siehe Seite 16–17). Ebenso feiert unsere Landkreispartnerschaft mit Oświęcim ein beeindruckendes zehnjähriges Bestehen. Was einst mit einem Dialog zur Erinnerungskultur begann, ist heute ein lebendiger Austausch – zwischen Jugendlichen, Gremien, Kunstschaffenden und in diesem Jahr erstmals auch den Seniorenbeiräten und dem Sport. Ich bin stolz darauf, was hier entstanden ist – aus einer Idee, die weit über symbolische Gesten hinausgeht. Bis zum nächsten Heft wünsche ich Ihnen eine gute Zeit und viel Freude beim Lesen dieser Kreis.BLICK!-Ausgabe. Der Staffellauf von Dachau nach Oświęcim (Auschwitz) ist einer der Höhepunkte der 10-jährigen Landkreispartnerschaft. 17 Sportlerinnen und Sportler aus Deutschland und Polen liefen gemeinsam über 1.000 km von Dachau nach Oświęcim/Auschwitz. Für die Erinnerung an 80 Jahre Kriegsende und die Befreiung der KZs Auschwitz und Dachau sowie für die Versöhnung. 11 Landrat mittendrin Der Kreistag und seine Ausschüsse 10 Kreis.BLICK! — Juni 2025

Streuobstwiesen Gesucht: Biberberater Naturparadiese mit Geschichte und Zukunft Helfen Sie mit, Konflikte zu lösen! Wer an Streuobstwiesen denkt, hat meist sofort ein idyllisches Bild vor Augen: locker verteilte Obstbäume, die im Frühjahr in voller Blüte stehen – dazwischen summende Insekten, bunte Blumen und das Zwitschern von Vögeln. Doch Streuobstwiesen sind weit mehr als nur ein schöner Anblick. Sie sind Lebensraum, Kulturgut und Zukunftsprojekt zugleich. Der Name Streuobstwiese stammt nicht – wie oft angenommen – davon, dass die Bäume ihre Früchte verstreuen. Vielmehr beschreibt er die locker verteilte Pflanzung der Bäume über die Wiese hinweg. In solchen Wiesen wachsen oft alte Obstsorten, meist Äpfel, Birnen oder Kirschen, aber auch Nussbäume oder Wildobstarten wie Speierling und Holunder. Früher waren Streuobstwiesen im ländlichen Raum weit verbreitet. Während auf den Bäumen Obst wuchs, wurde die Wiese darunter zu Heu gemäht oder Tiere weideten dort. Diese Doppelnutzung machte die Flächen besonders wertvoll. Doch mit immer größeren landwirtschaftlichen Maschinen und dem Obstanbau in Plantagen wurden Streuobstwiesen zunehmend verdrängt – sie galten als unrentabel. Deswegen sind seit 1975 in Bayern rund 70 % dieser Flächen verschwunden. Warum sind Streuobstwiesen so wichtig? Das ist sehr schade, denn vor allem alte Obstbäume sind wahre Schatzkammern der Natur: In ihren knorrigen Ästen und Baumhöhlen leben unzählige Tiere – von Insekten über Vögel bis zu Fledermäusen. Auch auf der Wiese zwischen den Bäumen tummelt sich das Leben: Bunte Wildblumen und Kräuter bieten Nahrung für Schmetterlinge und Wildbienen, die wiederum viele Pflanzen bestäuben. Insgesamt sorgt also die Kombination aus Bäumen und Wiese für eine hohe Artenvielfalt auf kleiner Fläche. Was tut der Landkreis Dachau? Im Landkreis Dachau gibt es zum Glück noch einige Streuobstwiesen – alte und neue. So wurde beispielsweise am Kreislehrgarten in Rettenbach eine junge Streuobstwiese angelegt. Auch viele Gartenbauvereine setzen sich für den Erhalt dieser wichtigen Lebensräume ein. Am Tag der offenen Gartentür, am Sonntag, 29. Juni, laden mehrere Vereine dazu ein, ihre Streuobstwiesen zu besichtigen. Hier können Sie die Vielfalt vor Ort erleben, sich informieren und bekommen vielleicht selbst Lust, eine Streuobstwiese anzulegen. (rr, mf) Im Landkreis Dachau leben derzeit rund 600 bis 700 Biber. Wie kein anderes Tier gestaltet er seinen Lebensraum nach seinen Ansprüchen: Er fällt Bäume, baut Burgen und Dämme und staut Gewässer auf. Dadurch schafft er nicht nur sich, sondern auch vielen Tier- und Pflanzenarten neue Lebensräume. Doch nicht immer verläuft das Zusammenleben mit dem Menschen reibungslos. Wenn Felder überschwemmt oder Bäume angenagt werden, schlägt die Stunde der Biberberater. Für diese wichtige ehrenamtliche Aufgabe brauchen wir Unterstützung. Was gibt es zu tun? Biberberater sind der 1. Ansprechpartner bei einem Konflikt mit Bibern vor Ort. Sie zberaten Betroffene vor Ort und zeigen Lösungen auf, zhelfen bei der Umsetzung von Schutzmaßnahmen, zerfassen und melden Schäden. Was sollten Sie mitbringen? zRuhige Nerven und ein offenes Ohr: Oft werden Biberberater erst gerufen, wenn die Stimmung schon angespannt ist. zLösungsorientiertes Denken: Ihr Ziel ist es, gemeinsam einen praktikablen Weg für Mensch und Biber zu finden. zZeitliche Flexibilität: Sie können zeitnah vor Ort beraten. Rechnen Sie mit etwa 10 Stunden pro Monat. Was bieten wir Ihnen? Vor dem ersten Einsatz nehmen Sie an einer einwöchigen Schulung mit anschließender Prüfung teil. Dort lernen Sie alles Wichtige in Theorie und Praxis. Während Ihrer Einsätze als Biberberater haben Sie vollen Versicherungsschutz und erhalten eine monatliche Ehrenamtsentschädigung in Höhe von max. 315 €. Interessiert? Dann melden Sie sich bei uns! Untere Naturschutzbehörde Jessica Pannwitt (08131) 74-236 naturschutzbehoerde@lra.dah.bayern.de Tag der offenen Gartentür Sonntag, 29. Juni 2025, 10 bis 16 Uhr Erleben Sie Streuobstwiesen der Obst- und Gartenbauvereine im Landkreis: zStreuobstwiese Tandern (Josef-Kreitmeir-Straße 24) inkl. Café zObstlehrgarten Erlhausen (nach Ortsausgang Erlhausen in Richtung Ainhofen rechts) zWaldGarten Petershausen (Jetzendorfer Straße, kurz nach dem Ortsausgang Petershausen) Offizielle Eröffnung ist um 10 Uhr an der Streuobstwiese in Tandern. Die Streuobstwiese in Tandern mit ihren rund 40 jungen Bäumen ist erst 7 Jahre alt – ein echter Erlebnisort ist sie trotzdem: Ein Pfad mit 6 Mitmach-Stationen lädt dazu ein, Tierstimmen zu entdecken und die Artenvielfalt zu erleben. Auch summt, brummt, zwitschert und krabbelt es dort dank der zusätzlichen Lebensräume wie Benjeshecken, Eidechsenhabitat, Käferkeller, Bienenhotels und Nistkästen. Das freut nicht nur die Besucher, sondern auch „Die Gartenpiraten“, die Kindergruppe des Obst- und Gartenbauvereins Tandern. Die Vorsitzende Stefanie Rieblinger erklärt: „Uns ist es besonders wichtig, die Bedeutung von Streuobstwiesen weiterzugeben. Viele Kinder sind sehr wissbegierig, aber es ist kaum noch Wissen da. Das wollen wir ändern.“ Förderung für Ihre eigene Streuobstwiese Der Bayerische Streuobstpakt unterstützt die Neuanlage und Pflege von Streuobstwiesen – auch für Privatpersonen. Weitere Infos finden Sie online unter www.streuobstpakt.bayern.de oder über die Kreisfachberatung im Landratsamt kreisfachberatung@ lra-dah.bayern.de. 13 Kreis.BLICK! — Juni 2025 12 Natur Klimaschutz im Fokus Energie aus Abfall www.gfa-online.com ANZEIGE

Geothermie für das Amperland Saubere Wärme aus der Tiefe Wenn von Claims die Rede ist, denken die meisten an den Wilden Westen und die Goldsuche. Aktuell wird aber nicht Gold, sondern warmes Wasser in der Tiefe gesucht und die Claims dafür vergeben. Das Gemeinsame Kommunalunternehmen für Abfallwirtschaft (GfA) war schon erfolgreich. Es sicherte sich das 51.000 qm große Aufsuchungsfeld (Claim) „Geiselbullach“. Dort soll künftig umweltfreundliche Wärme aus der Tiefe über die Fernwärmeversorgung für kuschelig warme Wohnungen in Bergkirchen und Olching sorgen. Dies hat viele Vorteile: Geothermie macht die Energieversorgung unabhängiger von (fossilen) Brennstoffen und von Energieimporten. Sie ist umweltfreundlich, da emissionsarm, zuverlässig, nachhaltig und langfristig kostenstabil. Seit der Änderung des Bayerischen Klimaschutzgesetzes dürfen Landkreise eigene Anlagen für erneuerbare Energien betreiben. Dr. Thomas König, Vorstand der GfA, ergriff gleich die Initiative und schlug den beiden Trägern – den Landkreisen Dachau und Fürstenfeldbruck – einen Einstieg in die Geothermie vor. Entscheidender Vorteil im Vergleich zu vielen anderen ähnlichen Vorhaben: Das Fernwärmenetz ist schon da. „Das bringt uns schnell und kosteneffizient ans Ziel“, erläuterte Dr. König. Dieser Aspekt, die regionale Versorgungssicherheit und die zahlreichen anderen Pluspunkte haben die Kreisgremien der beiden Landkreise überzeugt und sie stimmten dem Projekt zu. Sorgfältige Vorbereitungen Seit der Gründung der Amperland Thermalwärme GmbH – eine 100 %-ige Tochter der GfA – im August 2024 hat sich viel getan. Das Erkundungsgebiet (der sogenannte Claim) ist gesichert, und es wurden viele Daten zu geologischen Strukturen und zur Seismik gesammelt sowie ausgewertet. Auch Erkenntnisse aus anderen Bohrungen in der Region sind in die Planung eingeflossen. Auf dieser Basis konnten die optimalen Bohrverläufe ermittelt werden – dort, wo das Gestein möglichst wenig unter Spannung steht und genügend Wasser vorhanden ist. Die anschließende Machbarkeitsstudie kam zu einem positiven Ergebnis: Es werden rund 100 l Wasser pro Sekunde mit einer Temperatur von etwa 73 °C erwartet. Damit konnte die nächste Projektphase starten. Inzwischen sind erforderliche Anträge bei der zuständigen Regierung von Oberbayern – Bergamt Südbayern eingereicht worden, einige davon sind bereits genehmigt. Sicherer Start in den Bohrbetrieb Ab August 2025 wird das Bohrgelände auf dem GfA-Areal vorbereitet – selbstverständlich komplett abgedichtet, um Grund- und Trinkwasser zu schützen. Im November folgt der Aufbau des temporären Bohrturms, etwa 45 m hoch. Die erste Bohrung soll im Dezember 2025 starten, im besten Fall am 4. Dezember – dem Tag der heiligen Barbara, Schutzpatronin der Bergleute. Gebohrt wird in 2 Richtungen (siehe Landkarte), so dass ein Kreislaufsystem entsteht, das nachhaltig und stabil Wärme liefert. Hightech unter der Erde Bei beiden Bohrungen geht es zunächst 800 m senkrecht in die Tiefe, danach wird geneigt gebohrt, um die wasserführenden Gesteinsschichten optimal zu erreichen. Die Bohrrohre werden mit zunehmender Tiefe schmaler – und sicher ineinandergeschoben und zementiert, um ein absolut dichtes Kreislaufsystem zu garantieren. Wenn die Zieltiefe in der jeweiligen Bohrung erreicht ist, folgen Reinigungsarbeiten und ein circa 3-wöchiger Testlauf. Dann kann es sein, dass in der Nähe ein leichter Geruch von Schwefel auftritt – völlig harmlos und nur vorübergehend. Test bestanden – dann wird’s warm Wenn die Tests zeigen, dass Wassermenge und -temperatur stimmen, werden der Bohrturm und der Bohrplatz abgebaut und auf dem bereits versiegelten Gelände eine Wärmezentrale errichtet. Dann kann es losgehen mit der Nutzung des warmen Tiefenwassers. In der Wärmezentrale wird die Wärme aus dem heißen Tiefenwasser über viele dünne Metallplatten (Wärmetauscher) auf das Wasser des Fernwärmenetzes übertragen – ohne dass sich die beiden Wasserkreisläufe vermischen. Das abgekühlte Tiefenwasser fließt anschließend über die zweite Bohrung wieder zurück in den Untergrund. So werden weder Tiefenwasser noch darin enthaltene Gase freigesetzt. Rundum sicher – für Menschen und Umwelt Zentrales Thema bei der Planung und beim Betrieb einer sicheren Geothermie-Anlage ist es, Erderschütterungen zu vermeiden. „Die zahlreichen Untersuchungen vorab ergaben, dass in dem Bohrgebiet sowohl natürliche als auch menschengemachte Erdbeben sehr unwahrscheinlich sind. Dies bestätigen auch die Erfahrungen in 25 anderen Geothermie-Projekten in der gleichen Gesteinsschicht“, erklärt der Geologe Wolfgang Alt, der die Amperland GmbH berät und unterstützt. Dennoch werden die Erschütterungen während der Bohrungen, der Tests und dann im Betrieb rund um die Uhr überwacht, ebenso wie Druck, Temperatur sowie die chemischen Eigenschaften des Tiefenwassers. Auch beim Umweltschutz setzt das Projekt hohe Maßstäbe: z Kein Flächenverbrauch: Der Bohrplatz und die Wärmezentrale entstehen auf dem bestehenden GfA-Gelände, in die Natur wird nicht eingegriffen. Plan der Bohrungen Aus der Tiefe kommt die Wärme: Eine Förderbohrung (rot) holt das heiße Wasser an die Oberfläche, eine Injektionsbohrung (blau) leitet das abgekühlte Wasser wieder zurück in den Untergrund. Rund 1.500 m Abstand sorgen dafür, dass sich das Wasser in der Tiefe erneut aufheizen kann und der Druck in diesem Bereich aufrechterhalten wird. XW XW ") ") GT2 GT1 675000 675000 676000 676000 677000 677000 5344000 5344000 5345000 5345000 5346000 5346000 ± 0 125 250 500 750 1.000 Meter Le G Ti Üb Geob Lage Ma Pro Da Be Ü Pro Ti B Inde C A Sc Te EFeldgeding zSchutz des Grund- bzw. Trinkwassers: y Gebohrt wird nicht direkt im Erdreich, sondern in Standrohren. y Anfallende Testwässer werden in extra eingerichteten Testbecken gesammelt und dann in die benachbarte Kläranlage eingespeist. y Im Betrieb wird das Wasser aus der Tiefe wieder dorthin zurückgeleitet. Das überzeugt auch den Bund Naturschutz im Landkreis Dachau, der das Vorhaben ausdrücklich unterstützt. Dr. Thomas König bringt es auf den Punkt: „Geothermie ist eine extrem saubere Sache und der gesamte Prozess ist für die Bevölkerung und für die Umwelt völlig ungefährlich. Man sieht nichts, man hört nichts und wir versorgen die Bevölkerung kostengünstig mit umweltfreundlicher Energie.“ Temporärer Bohrturm Wärmezentrale August Machbarkeitsstudie fällt positiv aus. 3. Quartal Vorbereitung des Bohrplatzes. 2. Quartal Zweite Bohrung beginnt. Inbetriebnahme und Start der Wärmeversorgung. Mai Claim-Gebiet „Geisel- bullach“ wird gesichert. November Projekt erhält eine Bundes- förderung von 40 %. 4. Quartal Erste Bohrung startet. Jahreswechsel Ausführliche Tests und Bau der Wärmezentrale. 2023 Meilensteine 2024 2025 2026 2027 2028 15 14 Kreis.BLICK! — Juni 2025 Klima/Nachhaltigkeit

Mit Lötkolben, Lasercutter und jeder Menge Neugier: Der MINT-Campus Dachau bringt seit 2015 Kinder und Jugendliche mit den Zukunftsthemen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) in Berührung. Was einst als kleines Schülerforschungszentrum begann, ist heute lebendiger Lern- und Erlebnisort mit breitem Angebot, engagierten Helfern und klarer Mission. Die Idee für dieses Projekt entstand 2013 bei einem Besuch des Schülerforschungszentrums Berchtesgaden. „So etwas brauchen wir auch im Landkreis Dachau!“, dachten sich Heinz Eichinger, Eva Rehm, Christine Unzeitig und Ulrich Dachs, die sich damals im Vorstand von Dachau AGIL engagierten. Sie konnten den neugewählten Landrat Stefan Löwl sofort für ihre Vision begeistern und als Unterstützer gewinnen. Und so wurde im Frühjahr 2015 der gemeinnützige Trägerverein „MINT-Campus Dachau e. V.“ gegründet – getragen vom Landkreis Dachau sowie allen 16 Gemeinden und der Stadt Dachau. Das Ziel war klar: ein außerschulisches Lernlabor, in dem junge Menschen selbstständig forschen und experimentieren können – frei von Notendruck, aber nah am echten Leben. „Wir wollten Räume schaffen, in denen Kinder mit Spaß tüfteln und lernen können – ganz ohne Lehrplan“, erinnert sich die Projektleiterin Eva Rehm. Die ersten Kurse fanden in den Pavillons der alten Realschule an der Steinstraße statt. Dort entstanden mit viel Eigeninitiative Werkstätten für Holzarbeiten, Robotik und Computertechnik. Bereits im ersten Jahr konnten Schülerinnen und Schüler ab der 3. Klasse an Kursen zu LEGO®Mindstorms, Scratch-Programmierung oder einfachen Experimenten teilnehmen. Heute: Technik erleben – Vielfalt entdecken Heute, 10 Jahre später, bietet der MINT-Campus Dachau (MCD) ein sehr vielfältiges Angebot für Kinder und Jugendliche, Schulklassen und andere Gruppen. Es reicht von Kursen, auch in den Ferien, bis hin zu offenen Werkstätten: zRobotik & Programmieren: mit Arduino, Calliope mini oder LEGO® z3D-Druck & Lasercutting: eigene Ideen sichtbar und greifbar machen zElektronik & Wearables: vom einfachen Schaltkreis bis zur blinkenden Mütze zHolzwerkstätten: traditionelles Handwerk trifft moderne Technik zMCD- on Tour: MINT-Tage bei Unternehmen, Einrichtungen und Kommunen Dazu kommen Geburtstags-Workshops und Wettbewerbe wie das GYPT (German Young Physicists’ Tournament) oder FLL (First Lego League), an denen die MCD-Teams teilnehmen. In den verschiedenen Clubs treffen sich technikbegeisterte Kinder und Jugendliche regelmäßig zum gemeinsamen Tüfteln. Alle Angebote sind auf der Website zu finden: www.mintcampus-dachau.de. Forscher von heute, Fachkräfte von morgen Der Campus kooperiert mit Schulen und Betrieben – und versteht sich als Bindeglied zwischen schulischer Bildung 10 Jahre MINT-Campus Dachau Von der Idee zum Erlebnisort für junge Entdecker und beruflicher Orientierung. Katja Deml, Leiterin der Wirtschaftsförderung des Landkreises, erklärt diese Rolle näher: „Der MINT-Campus ergänzt die Theorie aus der Schule durch praktische Erfahrungen. Kinder und Jugendliche können beim Tüfteln und Experimentieren ihre Talente entdecken und werden dabei gefördert, diese weiterzuentwickeln. So entsteht früh Interesse an technischen Berufen – und damit eine wichtige Grundlage für unsere regionale Wirtschaft.“ Julia ist ein Beispiel dafür. Sie sagt selbst: „Ohne den MINT-Campus wäre ich nicht auf die Idee gekommen, ein Maschinenbau-Studium zu beginnen.“ Um dieses Engagement zu stärken, wurde 2017 der Förderverein ins Leben gerufen. Dort engagieren sich auch Unternehmen, wie die Neuberger Anlagen-Technik AG. „Wir investieren damit auch in unsere eigene Zukunft. Die Elektrotechnik sucht immer kompetenten Nachwuchs.“ Andere Unternehmen wie Thorlabs engagieren sich als Kooperationspartner. Mitarbeitende haben hier Löt- und ProgrammierWorkshops angeboten. Zukunft sichern: Warum der MINT-Campus Hilfe braucht Trotz des Erfolgs steht der MINT-Campus aktuell vor einer großen Herausforderung: Aufgrund der sehr angespannten finanziellen Situation des Landkreises musste dieser seine Fördermittel reduzieren. Für die Einrichtung ist das eine existenzielle Bedrohung. „Aufgeben ist keine Option“, sagt Projektleiterin Eva Rehm entschlossen. Allein im Jahr 2024 nutzten rund 6.000 Kinder und Jugendliche das Angebot des MCD. Um dieses wichtige Bildungsprojekt zu retten, wurde die Initiative „Rette den MINT-Campus“ ins Leben gerufen (siehe Infobox). Ziel ist es, die Finanzierung des Schülerforschungszentrums jetzt auf neue, eigene Beine zu stellen – unabhängig von öffentlichen Fördermitteln. Eva Rehm bittet um Unterstützung: „Helfen Sie mit – damit der MINT-Campus auch in Zukunft seine erfolgreiche Arbeit für die Jugend und die Wirtschaft in Dachau fortführen kann!“ Rette den MINT-Campus Dachau Es gibt viele Wege, den MINT-Campus zu unterstützen. rette.mintcampus-dachau.de FÖRDERMITGLIEDSCHAFT Die nachhaltigste Unterstützung Jährlicher Mitgliedsbeitrag: z250 € Institutionen/Firmen/Vereine z60 € erwachsene Privatpersonen z20 € Schüler/Azubis/Studierende GELDSPENDE Jeder Betrag hilft – für Material, Geräte und neue Projekte Sparkasse Dachau IBAN DE28 7005 1540 0280 6467 12 BIC BYLADEM1DAH oder Volksbank Raiffeisenbank Dachau eG IBAN DE66 7009 1500 0000 1116 51 BIC GENODEFIDCA EHRENAMTLICHE MITARBEIT Sie sind Handwerker oder Techniker? Oder einfach neugierig und engagiert? Dann unterstützen Sie uns als Coach oder Kursleiter – und geben Sie Ihr Wissen weiter! Forschergeist seit 2015 – aus einer Idee wurde ein Ort für junge Menschen: Ob Löten, Programmieren, Konstruieren, 3D-Druck, Holzbearbeiten oder (NEU!) Fotografie – der MINT-Campus hat sehr viel im Angebot für Kinder und Jugendliche. Mädchen und Jungs ab der 3. Klasse können sich hier ausprobieren und sich sogar für ihren Geburtstag ein spannendes Programm zusammenstellen lassen. 17 16 Kreis.BLICK! — Juni 2025 Bildung

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