Sehr geehrte Damen und Herren,
„stur wie ein Esel“ kommt uns gerne über die Lippen, wenn wir Zeitgenossen beschreiben, die auf Gedeih und Verderb an ihren Meinungen festhalten. Warum ist das eigentlich so? Warum tun wir Menschen uns so schwer damit, unsere Meinung zu ändern?
Tobias Vogel vom Lehrstuhl für Sozial- und Wirtschaftspsychologie der Universität Mannheim bringt es auf den Punkt: „ Unsere Einstellungen sind Teil unserer Identität“.
Was wir gut finden und was nicht, ist somit weit mehr als nur ein Mantel der uns umgibt - es ist vielmehr unsere Haut - ein elementarer Teil von uns selbst. Selbst unser Freundeskreis baut maßgeblich darauf auf, dass wir uns mit Menschen umgeben, die so fühlen wie wir. Mit Leuten, die so komplett andersdenken haben wir zumeist unsere liebe Not.
Das geht so weit, dass unser Gehirn Informationen filtert. Durch den Filter schaffen es diejenigen Informationen, die zu unseren Einstellungen passen. Unser Gehirn ist sozusagen auf „Autopilot“ unterwegs. Auf diese Weise vermeiden wir innere Konflikte.
Wir haben das tiefe Bedürfnis, dass unser Wissen widerspruchsfrei ist. Alles andere würde logisch keinen Sinn ergeben.
An der Ludwig-Maximilians-Universität in München untermauerten Forscher dies, indem sie Israelis und Palästinenser darum baten, Zeitungsartikel zu lesen, in dem der Nahostkonflikt thematisiert wurde. Obwohl strikt darauf geachtet wurde, dass die Artikel das Thema völlig ausgeglichen thematisierten, waren beide Seiten nach dem Lesen der Meinung, dass die Beiträge verzerrt seien und die eigene Sichtweise unvorteilhaft darstellten.
Wenn unsere innere Einstellung und eine nicht passende Information nebeneinanderstehen, dann entsteht für unser Gehirn Stress. In der Wissenschaft spricht man von „kognitiver Dissonanz“. Um diesen unangenehmen Spannungszustand aufzulösen, muss unser Gehirn an manchen Stellen Informationen abwehren.
Bei Untersuchungen von Probanden in einem Hirnscanner wurde deutlich, wie weit dieser Stress wirklich geht. Hier wurde deutlich, dass bei diesen Prozessen in unserem Gehirn das sogenannte Limbische System hochaktiv und damit unser „Angstsystem“ hochaktiv ist. Mit anderen Worten: dieser Abwehrkampf, der in unserem Gehirn vor sich geht, ohne dass wir das in der Regel merken, schlaucht uns sehr.
Was hilft denn nun denjenigen von uns, die sich nicht sehr wohl damit fühlen, vom Autopiloten gesteuert zu werden? Was hilft gegen die Sturheit unseres Geistes?
"Denken" und sich selbst und den scheinbar so klar scheinenden Dingen immer wieder in einer konstruktiven Art und Weise zu misstrauen, sagt die Psychologin Priti Shah von der University of Michigan. Das sei aber harte Arbeit, denn - so die Wissenschaftlerin - der Mensch sei aufgrund seiner Grundstruktur zu anfällig, in Denkfallen zu tappen und Fehlschlüssen aufzusitzen. Somit lautet das Fazit: selber zu denken kann unser Leben bereichern, macht aber viel Arbeit…
Ob Sie es mir glauben oder nicht (mir können Sie natürlich vorbehaltlos glauben...) nachfolgend möchte ich Sie auf die wahrscheinlich besten Stellenausschreibungen aller Zeiten hinweisen!
Es grüßt Sie herzlich
Ulrich Wamprechtshammer
Sachgebiet 10 Personalgewinnung und -entwicklung