Biberberater gesucht: Gemeinsam Konflikte lösen – im Dienst von Mensch und Natur

13. Juni 2025: Im Landkreis Dachau leben derzeit schätzungsweise 600 bis 700 Biber. Diese streng geschützte Tierart gestaltet ihre Umwelt aktiv – sie baut Dämme, fällt Bäume und staut Gewässer auf.

So entstehen wertvolle neue Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Doch wo Biber Lebensraum schaffen, geraten sie mitunter auch in Konflikt mit den Interessen der Menschen: vernässte landwirtschaftliche Flächen, angenagte Bäume oder aufgestaute Gewässer sorgen mitunter für Spannungen.

In solchen Fällen sind die ehrenamtlichen Biberberater gefragt. Sie stehen als neutrale, sachkundige Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung, vermitteln zwischen den Beteiligten und helfen, gemeinsam tragfähige Lösungen zu finden. Sieben engagierte Ehrenamtliche sind im Landkreis bereits im Einsatz – doch es braucht Verstärkung.

Ein Ehrenamt mit Verantwortung – und Rückhalt

„Was man neben fachlichen Kenntnissen über die Lebensweise des Bibers braucht, ist vor allem die Bereitschaft zuzuhören und praxistaugliche Lösungen zu finden“, sagt Barbara Karcher, die sich seit über 20 Jahren als Biberberaterin im Landkreis engagiert. „Wenn ich dazukomme, ist die Lage oft angespannt. Dann geht es erst einmal darum, sich einen Überblick über die aktuelle Problematik zu verschaffen und gemeinsam nach einem Weg zu suchen, wie Biber und Mensch mit- und nebeneinander auskommen. In vielen Fällen genügt es schon, die Bürger aufzuklären und Präventionsmaßnahmen wie Baumschutzmaßnahmen gegen Verbiss vorzuschlagen oder einen Elektrozaun gegen Aufstauungen in Gewässern anzubringen. Wir Biberberater stehen dabei in engem Austausch mit der unteren Naturschutzbehörde. Etwa zehn Stunden pro Monat investiere ich – das ist gut machbar, wenn man Freude an der Sache hat.“

Unterstützt werden die Ehrenamtlichen dabei vom Landratsamt. „Wir arbeiten mit unseren Biberberatern fallbezogen eng zusammen“, betont Sabine Schöttl, Leitung der Unteren Naturschutzbehörde. „Zunächst werden alle künftigen Biberberaterinnen und -berater umfassend geschult. In dieser einwöchigen Ausbildung treffen sie auf andere Ehrenamtliche aus ganz Bayern – das ist nicht nur fachlich wertvoll, sondern auch ein starkes Netzwerk, aus dem man lange schöpfen kann.“

Während ihrer Einsätze sind die Biberberater versichert und erhalten eine monatliche Aufwandsentschädigung von bis zu 315 Euro. Wer Interesse an der ehrenamtlichen Tätigkeit als Biberberater hat, meldet sich unter naturschutzbehoerde@lra-dah.bayern.de