Im Dialog für mehr Teilhabe: Landrat im Austausch mit Beauftragten für Mensch mit Behinderung
Dieser Impuls stößt im Landratsamt Dachau auf offene Ohren. Landrat Stefan Löwl tauschte sich dazu mit Hartmut Baumgärtner, Beauftragter für Menschen mit Behinderung im Landkreis Dachau, aus. Im Zentrum des Gesprächs stand nicht nur die grundsätzliche Ausrichtung auf mehr Teilhabe und Barrierefreiheit, sondern auch der Blick auf konkrete Bedarfe vor Ort.
„Barrierefreiheit ist kein Luxus, sondern Grundlage für gesellschaftliche Teilhabe,“ so Landrat Löwl. Beide Gesprächspartner betonten jedoch, dass Maßnahmen nicht pauschal, sondern stets anhand des konkreten Bedarfs und im Rahmen der kommunalen Möglichkeiten entwickelt werden müssen. Dies gilt auch mit Blick auf die vorhandenen Ressourcen sowie rechtliche und örtliche Bedingungen. „Nicht jede Behinderung bedeutet automatisch auch finanzielle Bedürftigkeit“, stellten Löwl und Baumgärtner übereinstimmend klar. „Hilfen müssen mit Blick dort ansetzen, wo sie individuell erforderlich sind – nicht auf Basis von Stereotypen.“
Dass im Landkreis Dachau bereits viele kleine und große Schritte in Richtung Inklusion unternommen werden, zeigt sich an verschiedenen Beispielen:
- Schulen mit Inklusionsprofil: Die Greta-Fischer-Schule und das Berufliche Schulzentrum Dachau leben Inklusion aktiv. Beide wurden 2024 als „Schulen mit dem Profil Inklusion“ ausgezeichnet und unterstützen junge Menschen mit und ohne Behinderung auf ihrem Weg in Ausbildung und Beruf.
- Inklusive Jobmesse: Erstmals wurde bei der Ausbildungsmesse 2025 gezielt auch auf die Teilhabe junger Menschen mit Behinderung geachtet – ein weiterer Baustein für mehr Chancengleichheit.
- Barrierefreie Infrastruktur: Bushaltestellen wurden zum Beispiel in Karlsfeld barrierefrei umgestaltet, und bei kommunalen Bauprojekten ist der Beauftragte für Menschen mit Behinderung frühzeitig eingebunden. In der neuen Außenstelle des Landratsamts an der Münchner Straße wurde Barrierefreiheit konsequent umgesetzt.
Zudem wird aktuell an Lösungen für eine inklusive Parksituation am Karlsfelder See gearbeitet – auch hier werden die Bedürfnisse von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen berücksichtigt.
Hartmut Baumgärtner ist seit vielen Jahren als Beauftragter für Menschen mit Behinderung des Landkreises aktiv. Er fungiert als wichtige Schnittstelle zwischen Kreistag, Landrat, den Gemeinden, den Verwaltungen sowie den Bürgerinnen und Bürgern. Er hat immer ein offenes Ohr für Anliegen und Bedarfe. Für die Kommunalwahl 2026 erarbeitet er derzeit eine Handreichung zur barrierefreien Gestaltung der Wahl, etwa durch Hinweise zur besseren Erreichbarkeit der Wahllokale oder den Ausbau der Briefwahlmöglichkeiten. „Barrierefreiheit darf nicht an der Eingangstür eines Wahllokals enden“, betont Baumgärtner. „Wir müssen überall dort ansetzen, wo Teilhabe noch erschwert wird – und dabei stets gemeinsam mit den Menschen planen, die es betrifft.“
Landrat Löwl und Hartmut Baumgärtner sind sich dabei bewusst: „Wir können nicht alles auf einmal umsetzen, aber gemeinsam mit den Betroffenen und orientiert am tatsächlichen Bedarf gehen wir Schritt für Schritt weiter“. So ist auch die „Regensburger Erklärung“ als Forderungspapier zu verstehen. Der regelmäßige Austausch bleibt dabei ein zentraler Baustein – auch über die Regensburger Erklärung hinaus.