„Frauen – Macht Politik“: Inspirierender Ladies Talk im Landratsamt Dachau ruft zur politischen Beteiligung auf
Ziel der Veranstaltung war es, Frauen aus dem Landkreis Dachau zu ermutigen, sich (kommunal-) politisch zu engagieren. Besonders im Blick dabei: die Kommunalwahl am 8. März 2026; dem Weltfrauentag.
Mehr als 60 Frauen aus dem Landkreis folgten der Einladung in den Großen Sitzungssaal des Landratsamts. In einer lebendigen Podiumsdiskussion berichteten aktive Kommunalpolitikerinnen offen von ihren persönlichen Wegen in die Politik, von Herausforderungen, Erfolgen und Rückschlägen – aber vor allem auch von der Bedeutung weiblicher Perspektiven in politischen Gremien.
Mit dabei waren: Bezirksrätin Stephanie Burgmaier (CSU), die stellvertretenden Landrätinnen Marianne Klaffki (SPD), Marese Hoffmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), und Martina Purkhardt (Freie Wähler) sowie Johanna Baumann (CSU) als bisher einzig nominierte Bürgermeisterkandidatin für die kommende Kommunalwahl.
Die Journalistin Sonja Epple moderierte die Gesprächsrunde, welche durch zwei Impulsbeiträge ergänzt wurde: Per Videobotschaft richtete Ilse Aigner, Vorsitzende der Initiative „Bavaria ruft!“, motivierende Worte an die Teilnehmerinnen. Die Initiative „Bavaria ruft!“ macht sich parteiübergreifend für mehr politische Partizipation von Frauen in Bayern stark. Zusätzlich ergänzte Ilka Kemanka die Veranstaltung mit einem Einblick in die erfolgreiche Frauenförderung in der Landkreisverwaltung.
Marese Hoffmann blickte auf drei Jahrzehnte kommunalpolitisches Engagement zurück und betonte, wie viel durch parteiübergreifende Zusammenarbeit von Frauen im Kreistag bewegt wurde – etwa das Frauenhaus im Landkreis oder der Ausbau der Bildungslandschaft durch die Förderschule. Auch der gemeinsame Antrag zur paritätischen Doppelspitze in Fraktionen sei ein Erfolg dieses Netzwerks.
Marianne Klaffki brachte die Herausforderung klar auf den Punkt: „Das gesamte Bild der Gesellschaft muss in den Gremien mitentscheiden – nicht nur das halbe.“ Denn oft würden Frauen andere Lebensrealitäten einbringen, die in rein männlich geprägten Gremien untergehen.
Ein zentrales Thema des Abends war die Bedeutung von Teamarbeit – sei es im Rahmen parteiinterner Mentoring-Programme oder durch die enge Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg. Stephanie Burgmaier betonte: „In den bayerischen Gemeinderäten sitzen rund 32.000 Gemeinderäte – aber nur 7.000 Gemeinderätinnen. Das entspricht nicht dem Bild unserer Gesellschaft.“
Auch Martina Purkhardt rief die Frauen eindringlich zur politischen Teilhabe auf: „Gerade die Kommunalwahl ist eine Personenwahl – jede Frau sollte sich die Listen genau anschauen. Wir haben es selbst in der Hand: Seid solidarisch!“
Johanna Baumann, Bürgermeisterkandidatin für Röhrmoos und jüngste Teilnehmerin des Podiums, engagiert sich seit mehreren Jahren im Gemeinderat und freut sich über den breiten Rückhalt für ihre Kandidatur. „Traut euch – jeder kann viel dazu lernen!“, sagte sie und bedankte sich für die große Beteiligung der Frauen.
Der Abend zeigte, dass sich viele Frauen engagieren möchten, oft fehlt aber der konkrete Einstieg oder auch eine motivierende Ansprache. Auch Themen wie parteiinterne Meinungsvielfalt, der Umgang mit abweichenden Positionen und alternative Wege außerhalb klassischer Parteien wurden offen diskutiert.
Marianne Klaffki fasste mit Ihrem Dank den abends zusammen: „Dass so viele Frauen heute hier sind, ist ein wichtiges Zeichen und gibt uns allen Rückenwind.“