Landkreis Dachau widmet Charlotte Knobloch einen Baum am neuen Gymnasium in Karlsfeld
Bereits zum 90. Geburtstag von Frau Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und wichtige Stimme der Erinnerungskultur, hatte er ihr, gemeinsam mit Dr. Michael Holland, Antisemitismusbeauftragter im Landkreis, im Namen des Landkreises Dachau einen Baum geschenkt. Drei Jahre später wurde dieses Geschenk nun an einem würdigen Ort gepflanzt.
Auf dem Pausenhof des neuen Gymnasiums Karlsfeld fand der Baum seinen Platz – als Symbol für Wachstum, Zusammenhalt und die Verantwortung gegenüber der Zukunft. „Der Baum wächst nun gemeinsam mit unserer Schulfamilie – das ist für uns eine große Ehre“, sagte Schulleiter Tobias Berlinger bei der feierlichen Pflanzung. Gemeinsam mit Landrat Löwl und Frau Präsidentin Knobloch griff er zum Spaten und setzte den Baum an seinem neuen Standort.
Für Charlotte Knobloch war die Pflanzung ein sehr persönlicher Moment: „Es ist eine große Freude für mich, dass ich – bei guter Gesundheit – so etwas Schönes erleben darf. Ich werde sehr gern kommen und meinen Baum besuchen. Ein Baum verändert sich, wächst, durchläuft Jahreszeiten – und ich freue mich sehr darauf, ihn hoffentlich noch viele davon begleiten zu dürfen.“ Bewegt fügte sie hinzu: „Sie haben mir einen echten Herzenswunsch erfüllt. Ich habe mir immer einen Baum gewünscht, den ich anschauen kann und dessen Gedeihen ich verfolgen darf. Dass Sie mir das schenken – das bedeutet mir sehr viel.“
Der gepflanzte Baum ist ein sog. Lebkuchenbaum, auch bekannt als Japanischer Kuchenbaum. Dieser sommergrüne Zierbaum stammt ursprünglich aus Ostasien. Seine herzförmigen Blätter färben sich im Herbst in leuchtendem Gelb, Orange und Rot und verströmen bei feuchtem Wetter einen charakteristischen Duft nach Lebkuchen, Zimt und Karamell. Er wächst auf eine Höhe von etwa 6–8 Metern. Das gepflanzte Exemplar hat bereits ein Alter von ca. 10 bis 15 Jahren – damit ist es ungefähr so alt wie viele Schülerinnen und Schüler des jungen Gymnasiums. Charlotte Knobloch kommentierte: „Das ist ein Beginn und ein Beleg für die Zukunft – dass alle gemeinsam erreichen können, was sie erreichen wollen.“
Landrat Stefan Löwl unterstrich die besondere Bedeutung der Wahl des Standorts: „Ich wusste zunächst nicht, wo der Baum gut passen könnte. Dann kam mir die Idee, ihn an dieser Schule zu pflanzen – an einem Gymnasium für Dachauer und Münchner Schülerinnen und Schüler, einem Ort der Verbindung zwischen Landeshauptstadt und Dachauer Land. Und dazu ein Standort in Karlsfeld, einem Ort mit historischer Bedeutung, durch den auch der Todesmarsch führte. Die Schulleitung hat der Pflanzung und Widmung sofort zugestimmt. Hier steht der Baum nun an einem zentralen Ort – mitten im Schulleben, mitten unter jungen Menschen.“
Auch Schulleiter Berlinger hob die pädagogische Bedeutung hervor: „Wir würden uns sehr freuen, wenn Frau Dr. Knobloch künftig mit unseren Schülerinnen und Schülern ins Gespräch kommt.“ Die Präsidentin nahm die Einladung dankbar an. Sie betonte, wie sehr sie sich auf einen Besuch an der neuen Schule freue – sowohl, um das Gebäude kennenzulernen, als auch, um mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen: „Ich spreche gern mit jungen Menschen – über das vergangene, das Heute und das Morgen.“