Informationen zum Borna-Virus

Seit Einführung der Meldepflicht zum 1. März 2020 sind dem Robert Koch-Institut (RKI) bis zu sieben akute Fälle von BoDV-1 Enzephalitis pro Meldejahr übermittelt worden, ein Großteil der Fälle davon aus Bayern. Ursprünglich als Erreger einer Tierseuche bei Pferden, Schafen und anderen Säugetieren bekannt, wurde das Virus erst 2018 als Ursache schwerer Gehirnentzündungen beim Menschen identifiziert.

Virusreservoir für BoDV-1 ist die Feldspitzmaus (Crocidura leucodon). Infizierte Feldspitzmäuse scheiden das Virus u.a. über Kot, Urin und Speichel aus, ohne selbst zu erkranken. Laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) kann eine Übertragung des Virus nach aktuellem Forschungsstand durch den Kontakt zur Feldspitzmaus und/oder deren Ausscheidungen erfolgen. Der genaue Übertragungsweg von der Feldspitzmaus auf den Menschen ist aber aktuell nicht bekannt. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) kommt BoDV-1 in weiten Teilen Bayerns endemisch in Feldspitzmäusen vor.

Feldspitzmaus

Woran erkennt man eine (Feld-)Spitzmaus?
Spitzmäuse haben deutlich spitzere Nasen bzw. Gesichter als echte Mäuse. Zudem zeichnen sie sich durch einen stechenden Geruch sowie relativ kleine Augen und Ohren aus. Feldspitzmäuse sind insgesamt sehr selten. Sie leben auf Brachgebieten, z. B. Straßenböschungen, Steinmauern oder unter Hecken. Sie sind scheu und nachtaktiv. Mit der Feldspitzmaus eng verwandt sind Garten- und Hausspitzmaus. Die Feldspitzmaus kann anhand ihrer zweifarbigen Färbung mit deutlicher Grenze zwischen Ober- (grau/braun) und Unterseite (weiß) von der Garten- und der Hausspitzmaus unterschieden werden.

  • Kontaktvermeidung mit Nagetieren und deren Ausscheidungen
  • Schutz bei Reinigungsarbeiten potenziell kontaminierter Bereiche, wie Schuppen oder Gartenhäuser,
  • Gründliche Desinfektion von Oberflächen und Räumen in denen Kontakt zu Tieren besteht
  • Sichere Entsorgung toter Tiere
  • Wohn- und Lagerräume nagetierfrei halten

Sollte man in seinem Wohn- oder Arbeitsumfeld eine tote Spitzmaus finden (z. B. weil eine Katze diese ins Haus gebracht hat), sollte der Tierkörper schnellstmöglich sicher beseitigt und kontaminierte Flächen (Böden, Arbeitsflächen und andere Oberflächen) sorgfältig mit Haushaltsreiniger gesäubert werden.

  • Dabei Gummihandschuhe und bei Staubentwicklung möglichst einen eng anliegenden Mundnasenschutz oder eine FFP2-/FFP3-Maske tragen.
  • Die tote Spitzmaus und deren mögliche Ausscheidungen dann zunächst gründlich mit einem handelsüblichen Reinigungsmittel besprühen. So verhindert man, dass bei der Entsorgung bzw. Reinigung virusbeladener Staub aufgewirbelt wird.
  • Die tote Spitzmaus in einer über die Hand gestülpten Plastiktüte aufnehmen, verschließen und mit dem Restmüll entsorgen.
  • Nach staubigen Arbeiten sofort duschen (inkl. Haare waschen) und benutzte Kleidung waschen.

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