Künstliche Intelligenz: Chancen und Risiken für die ältere Generation Seniorenbeirat des Landkreises diskutiert über digitale Teilhabe im Alter

15. Mai 2025: Wie kann Künstliche Intelligenz (KI) den Alltag älterer Menschen verbessern – und wo liegen mögliche Risiken? Mit dieser Fragestellung befasste sich der Seniorenbeirat des Landkreises in seiner Sitzung am 14. Mai 2025. Im Mittelpunkt stand ein Fachvortrag, der sowohl konkrete Einsatzmöglichkeiten von KI – etwa in der Pflege oder im häuslichen Umfeld – als auch die Entwicklung der Digitalisierung seit den 1970er-Jahren beleuchtete.

Für Seniorinnen und Senioren bringt die Digitalisierung neue Herausforderungen, eröffnet aber auch große Chancen: Intelligente Assistenzsysteme wie Sturzsensoren, Sprachassistenten oder digitale Medikamentenerinnerungen können helfen, die Selbstständigkeit im Alter zu erhalten. Sie stärken das Sicherheitsgefühl und entlasten Angehörige. Auch lernfähige Haushaltshelfer und KI-basierte Pflegeroboter werden in ersten Pilotprojekten bereits erprobt.

Doch die neue Technik wirft auch Fragen auf: Datenschutz, technische Überforderung oder die Gefahr der Vereinsamung gehören zu den Schattenseiten. Wo verlaufen die Grenzen digitaler Teilhabe? Und was geschieht mit älteren Menschen, die sich bewusst oder unbewusst aus der digitalen Welt zurückziehen?

Ein Blick in die aktuelle SIM-Studie 2024 zeigt: 87 Prozent der über 60-Jährigen und immerhin 62 Prozent der über 80-Jährigen nutzen mittlerweile digitale Angebote. Doch was ist mit denjenigen, die keinen Zugang zur digitalen Welt haben? Wenn öffentliche Dienstleistungen zunehmend nur noch digital erreichbar sind, droht eine neue Form sozialer Ausgrenzung. Der Vortrag appellierte daher, auch die Perspektive der sogenannten „Offliner“ in politischen Diskussionen stärker zu berücksichtigen.

Eines wurde deutlich: Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Alter ist keine rein technische Frage – er betrifft zentrale gesellschaftliche Themen wie Teilhabe, Gerechtigkeit und den Umgang mit dem demografischen Wandel.

Neben dem Schwerpunktthema beriet der Seniorenbeirat über die zukünftigen Arbeitsschwerpunkte für die kommende Wahlperiode. Priorität erhalten sollen:

  • Pflegeangebote wie Kurzzeit- und Tagespflege,
  • Wohnen im Alter und Barrierefreiheit,
  • Kommunikationsstrategien und weitere Netzwerkarbeit
  • sowie Maßnahmen zur Bekämpfung von Einsamkeit im Alter.

Ein weiterer Programmpunkt war die Vorstellung von Christine Ruschke, der neuen Seniorenbeauftragten der Gemeinde Hebertshausen. Sie stellte sich dem Gremium vor und berichtete über aktuelle Projekte und Angebote für ältere Menschen in ihrer Gemeinde. Ihr Ziel: die Teilhabe älterer Bürgerinnen und Bürger fördern und eine seniorengerechte Gemeindegestaltung aktiv mitgestalten.

Der Landkreisseniorenbeirat kümmert sich um Themen und Herausforderung der älteren Generation im Landkreis. Bürgerinnen und Bürger können sich jederzeit mit Themen und Problemen an ihn wenden.: Reinhold Heiß, Vorsitzender Tel. (08131) 74-181 E-Mail: seniorenbeirat@lra-dah.bayern.de