Aktuelle Entwicklung der Corona-Pandemie im Landkreis Dachau am 06.04.2021

06. April 2021: + Inzidenzwert sinkt über Ostern auf aktuell 134,9 + Impfungen nehmen weiter Fahrt auf + Stabile Situation im Helios Klinikum Dachau + Statistiken auf der Internetseite + Informationen zum Schulstart nach den Ferien am Freitag

Am heutigen Dienstag (06.04.) liegt die Inzidenz im Landkreis Dachau mit 134,9 deutlich unter dem – zukünftig ggf. relevanten - Wert von 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen. Die sog. Notbremse greift jedoch weiterhin, da der dafür relevante Schwellenwert von 100 nach wie vor deutlich überschritten ist.

In der 13. Kalenderwoche (KW 13 vom 29.03. bis 04.04.) wurden dem Gesundheitsamt 206 neue Indexfälle gemeldet.
Bei einem hohen Anteil (etwa zwei Drittel) davon handelt es sich um Infektionen durch die britische Mutante.

Die Altersstruktur der Indexfälle lässt sich folgendermaßen aufschlüsseln:

  • 20 %    0-18 Jahre
  • 38 %    19-39 Jahre
  • 28 %    40-59 Jahre
  • 12 %    60-79 Jahre
  • 2 %      80 Jahre und älter

Die Infektionsrate gerade bei den jüngeren Personen (58 % der aktuellen Indexfälle sind im Alter unter 40 Jahren) setzt die Entwicklung der letzten Wochen fort und zeigt nach Einschätzung der Ärzte und Experten im Landkreis die nach wie vor hohen Kontaktraten in dieser Altersgruppe (insb. auch in der Freizeit ohne Maske) sowie die erhöhte Anfälligkeit jüngerer Personen bei den Mutanten.

Beim Anteil der über 80-Jährigen zeigen sich die Ergebnisse der Impfungen in den letzten Wochen. Knapp 20.000 Mitbürgerinnen und Mitbürger haben bereits eine (Erst-)Impfung erhalten, davon über 7.000 Personen im Alter von über 80 Jahren. Damit sind in dieser gefährdeten Altersgruppe ca. 80 % geimpft. Die Impfquote im Landkreis Dachau liegt mit 12,8 % weiterhin im überdurchschnittlichen Bereich (Bayern: 12,2%, Deutschland 12,1%) und in den kommenden 7 Tagen sind über 3.000 weitere Erstimpfungen geplant.

Der Impferfolg zeigt sich auch in der Schwere der Krankheitsverläufe: Im Helios Amper Klinikum befinden sich momentan 15 Personen in stationärer Behandlung, drei davon auf der Intensivstation (Alter zwischen 51 und 84 Jahren). Das Durchschnittsalter der COVID-Patienten auf der Normalstation liegt bei 60 Jahren. Es werden nur noch vereinzelt Personen über 80 behandelt. Anfang Januar lagen - bei vergleichbaren Inzidenzwerten - 10 Personen auf der Intensivstation mit einem Durchschnittsalter von 72,6 Jahren sowie 28 Patienten auf der Normalstation mit einem Durchschnittsalter von 80,5 Jahren. Im Dezember 2020 sind noch 18 Menschen im Landkreis mit Corona verstorben, im März 2021 waren es 4.

Die Corona-Schnelltest-Station für den Landkreis Dachau am Parkplatz des Gymnasium Indersdorf ist am 01.04.2021 in Betrieb gegangen. Von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr kann hier - vorerst noch ohne vorherige Anmeldung - ein kostenloser Schnelltest vorgenommen werden. Kleinkinder werden ab drei Jahren getestet.

Der Ansturm war gleich zu Beginn sehr hoch, was leider zu längeren Wartezeiten geführt hat, außerdem gab es noch Anlaufschwierigkeiten bei der eingesetzten Software. Diese Probleme sind über die Feiertage behoben worden, sodass die Ergebnisse jetzt zuverlässig nach 30-60 Minuten per SMS oder E-Mail übermittelt werden. An den vergangenen Tagen wurden dort bei insg. 723 durchgeführten Schnelltests 5 – bis dahin unerkannte und nicht vermutete - Coronainfektionen festgestellt. Diese wurden für die - rechtlich und statistisch dann auch erst verbindliche - Bestätigung an eine PCR-Teststelle weitergeleitet.

Eine Übersicht zu den (Schnell)-Testangeboten im Landkreis Dachau finden sie tagesaktuell unter www.landratsamt-dachau.de/coronatest.

Die statistischen Informationen auf der Internetseite des Landratsamts können in der bisher gewohnten Weise aufgrund der Softwareumstellung nicht mehr dargestellt werden. Die Übermittlung der tagesaktuellen Zahlen ist mit dem neuen, bundeseinheitlichen System für die Kontaktermittlung SORMAS nicht mehr möglich. Hintergrund ist die dynamische Funktionsweise von SORMAS, bei der Kontaktmeldungen nicht direkt am Tag des Eingangs inzidenzwertrelevant erfasst werden, sondern erst – dann ggf. auch rückwirkend - nach vollständiger Ermittlung. Somit werden Neuinfektionen regelmäßig auch rückwirkend erfasst, was zu einer entsprechenden Berücksichtigung bei der Berechnung der Inzidenzwerte führt. Nur die Addition der täglichen Neuinfektionen bildet somit nicht den tatsächlichen Inzidenzwert ab. Mit der Umstellung auf SORMAS haben wir uns daher auch entschlossen, die Neuinfektionen - wie auch beim RKI veröffentlicht - dem Meldedatum zuzuordnen. Jede Darstellung hat ihre Vor- und Nachteile. Bei der Darstellung der neu angelegten Fälle im System - wie es durch das landratsamtseigene System stattgefunden hat - gibt es rückwirkend keine Änderungen mehr. Diese Darstellung verzerrt jedoch das Infektionsgeschehen und gibt keine korrekte Darstellung über die rechtlich relevante 7-Tage-Inzidenz nach den Berechnungen und Veröffentlichungen des RKI.

Das Gesundheitsamt überlegt fieberhaft, wie eine transparente Darstellung des Infektionsgeschehens widerspruchsfrei ermöglicht werden kann. Leider existieren bei SORMAS entsprechende statistische Auswertemöglichkeiten nur sehr eingeschränkt und müssen aktuell auch noch manuell für eine Präsentation im Internet übertragen werden. Auch dabei kommt es aber – zu den bereits bekannten, dann aber ggf. geringeren – Abweichungen, da die Stichzeiten von RKI und LGL sowie der (mögliche) manuelle Export auf die Seiten des Landratsamts nicht übereinstimmen. Insoweit ist wohl – wie auch bei den benachbarten Gesundheitsämtern – nur eine rückschauende Betrachtung der Infektionsentwicklung möglich.

Die Regelungen zum Schulstart nach den Osterferien werden erst am kommenden Freitag festgelegt. Die Information zur Schulorganisation (Distanzunterricht, Wechselunterricht) sowie zur (neuen) Testpflicht für Schülerinnen und Schüler beim Präsenzunterricht bzw. in der Notbetreuung erfolgt dann zeitnah am Freitag über die Schulleitungen direkten an die Schulfamilie. Für Lehrkräfte aller Schularten über 60 Jahren gibt es von Freitag bis Sonntag nochmals ein spezifisches Impfangebot mit dem Impfstoff von AstraZeneca. Die Einladung zur Impfterminvereinbarung sowie weitere Informationen erfolgen über das Schulamt sowie die Schulleitungen.