Aktuelle Entwicklung zur Corona-Pandemie im Landkreis Dachau am 01.01.2021

01. Januar 2021: + Ruhiger Jahreswechsel, Rettungskräfte und Polizei verzeichnen wenige Einsätze, Auslastung am Klinikum Dachau jedoch weiterhin hoch + Corona-Impfungen im Landkreis Dachau auch über den Jahreswechsel + Terminvergabe für berechtigte Personen verzögert sich + Dezentrales Schnelltestangebot wir weiterhin gut angenommen + Lokaler Ausbruch im Krankenhaus Indersdorf + Hinweis auf Meldepflicht für Reiserückkehrer

Silvester 2020 war deutlich ruhiger als in den vergangenen Jahren. Die Bürgerinnen und Bürger hielten sich größtenteils an die coronabedingten Einschränkungen und feierten den Jahreswechsel diszipliniert zu Hause. Die Integrierte Leitstelle (ILS) verzeichnete ein deutlich geringeres Notruf- und Einsatzaufkommen als in den vergangenen Jahren. Auch die Polizeiinspektion Dachau zieht eine positive Silvesterbilanz. Insgesamt war die Lage relativ ruhig mit verhältnismäßig wenigen Einsätzen, gemessen an der Einwohnerzahl im Landkreis Dachau. Neben 15 allgemeinen Polizeieinsätzen gab es einige Verstöße gegen die Ausgangssperre bzw. gegen die Anzahl der zulässigen Haushalte. Es mussten aber nur wenige gemeldete Ruhestörungen überprüft werden; eine Gewahrsamsnahme einer stärker alkoholisierten Person im Bereich Markt Indersdorf war leider notwendig. Die Nachtschicht war personell verstärkt worden und es wurden neben den üblichen Streifenfahrten in diesem Jahr auch Fußstreifen eingesetzt.

Silvesterspezifische Verletzungen sind gestern nicht ins Klinikum Dachau eingeliefert worden, allerdings mussten 6 Personen wegen Alkoholvergiftungen aufgenommen werden. Am Vormittag waren alle zwölf regulären Intensivbetten im Klinikum Dachau belegt; davon acht Betten mit Covid-Patienten, wovon sieben beatmet werden müssen. Auch die 18 Betten der Intermediate Care und Schlaganfallseinheit (IMC) waren heute morgen belegt, dort allerdings lediglich mit drei Covid-Patienten, wovon 1 Patient beatmet werden muss. Einige IMC-Patienten können im Laufe des heutigen Tages jedoch auf die Normalstation verlegt werden, so dass dort einigen Betten frei werden dürften. Im Notfall können im Klinikum 2-4 Intensivbetten kurzfristig in Betrieb genommen werden.

Auf der sog. Covid-Station liegen aktuell 30 Patienten (davon 26 sicher positiv, 4 Verdachtsfälle), hier stehen noch 22 freie Betten für Covid-19-Patienten zur Verfügung. Die Aufnahmestationen für alle anderen Notfallpatienten ist aktuell mit 20 Patienten (von 53 Betten) belegt; das Klinikum Dachau ist im Bereich der übrigen Normalstation zu ca. 60% belegt.

Die Impfungen gegen das Coronavirus laufen auch über den Jahreswechsel wie geplant weiter. Bis einschließlich 01.01.2021 konnten bereits 900 berechtigte Personen, insb. aus dem Medizin- und Pflegebereich sowie Bewohner von Alten- und Pflegeeinrichtungen die 1. Coronaschutzimpfung erhalten. Am 31. Dezember 2020 wurde dem Landkreis Dachau nochmals 650 Impfdosen zur Verfügung gestellt, sodass auch die geplanten Impfungen bis 04. Januar 2021 durchgeführt werden können. Bisher sind bei keinem der geimpften Personen schwerere Impfreaktionen bekannt, die Rückmeldungen aus den Einrichtungen zeigen meist keine oder lediglich sehr leichte Impfbeschwerden.

Aufgrund der begrenzten Zahl an bundesweit zur Verfügung stehenden Impfdosen, erhält der Landkreis Dachau – wie ganz Bayern – die nächste Impfstofflieferung nicht wie geplant am 04. Januar 2021 sondern wohl erst am 08. Januar oder sogar erst am 11. Januar 2021. Das Landratsamt geht davon aus, dass bis spätestens 05. Januar 2021 der Termin und die Anzahl der nächsten Lieferung bekannt sein wird. Der Start für die individuellen Terminvereinbarungen wird somit wohl frühestens am 07. Januar 2021 erfolgen können. „Wir bitten um Verständnis, dass wir Termine erst dann vereinbaren können, wenn uns eine verbindliche Zuweisung vom Impfstoff vorliegt,“ sagt Katharina Gall, stellvertretende Mediensprecherin des Landratsamts am Neujahrstag. „Und auch dann bitten wir darum, dass sich ausschließlich nach den Vorgaben der Coronaimpfverordnung (CoronaImpfV) des Bundes impfberechtigte Personen melden.“ Hierzu zählen aktuell ausschließlich:

  1. Personen, die das 80. Lebensjahr vollendet haben,
  2. Personen, die in stationären Einrichtungen zur Behandlung, Betreuung oder Pflege älterer oder pflegebedürftiger Menschen behandelt, betreut oder gepflegt werden oder tätig sind,
  3. Personen, die im Rahmen ambulanter Pflegedienste regelmäßig ältere oder pflegebedürftige Menschen behandeln, betreuen oder pflegen,
  4. Personen, die in Bereichen medizinischer Einrichtungen mit einem sehr hohen Expositionsrisiko in Bezug auf das Coronavirus SARS-CoV-2 tätig sind, insbesondere auf Intensivstationen, in Notaufnahmen, in Rettungsdiensten, als Leistungserbringer der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung, in den Impfzentren im Sinne von § 6Absatz 1 Satz 1 sowie in Bereichen, in denen für eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 relevante aerosolgenerierende Tätigkeiten durchgeführt werden,
  5. Personen, die in medizinischen Einrichtungen regelmäßig Personen behandeln, betreuen oder pflegen, bei denen ein sehr hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit dem CoronavirusSARS-CoV-2 besteht, insbesondere in der Onkologie oder Transplantationsmedizin.

Eine Terminvereinbarung ist dann sowohl telefonisch – unter der bundesweit einheitlichen Nummer 116117 - wie auch über das Internet möglich. Auch die niedergelassenen Ärzte können Patienten entsprechend den verbindlichen Vorgaben in der CoronaimpfV melden. Aktuelle Informationen stehen ab 02.01.2021 unter https://www.landratsamt-dachau.de/impfen  sowie auf den Internet-Seiten der beiden Impfzentren unter www.impfzentrum-dachau.de oder www.impfzentrum-karlsfeld.de.

Aufgrund des auch weiterhin wohl unsicheren Zulaufes von Impfstoffen kann bis auf Weiteres nur eine eingeschränkte Anzahl von Terminen vergeben werden. Daher können auch Personen, welche aktuell noch keine Impfberechtigung gemäß den Vorgaben der CoronaImpfV haben, nicht geimpft werden. „Bitte halten Sie die Telefonleitungen für die berechtigten Personengruppen frei“, appelliert Gall. „Für allgemeine Informationen – auch zur Impfplanung im Landkreis Dachau – steht weiterhin das Bürgertelefon unter (08131) 74-250 zur Verfügung.“

Über eine Erweiterung des Kreises der Impfberechtigten sowie Änderungen beim Terminmanagement wird auf den Internet-Seiten des Landratsamts sowie über die lokalen Medien rechtzeitig öffentlich informiert. Das gleiche gilt für den angekündigten Impfstoff der Firma Moderna, welcher voraussichtlich am 06. Januar 2021 von der EU-Kommission zugelassen wird. Wann dieser aber bei uns im Landkreis zur Verfügung stehen könnte, ist aktuell noch nicht bekannt.

Bei den vom Landratsamt Dachau gemeinsam mit dem BRK organisierten dezentralen Schnelltestmöglichkeiten für Besucher von Bewohnern von Alten-, Pflege- bzw. Behinderteneinrichtungen wurden am Silvestertag 124 Personen getestet, zwei mit einem positiven Ergebnis. Landrat Stefan Löwl dankt den 43 Helferinnen und Helfern des BRK. Auch am 02. Januar 2021 gibt es – vorerst letztmalig -dieses kostenlose Angebot:

Samstag 02.01.2021

10-11 Uhr in Karlsfeld: Bürgerhaus
10-11 Uhr in Röhrmoos: Gregor-Märkl-Grundschule
10-11 Uhr in Markt Indersdorf: Grund- und Mittelschule
10-11 Uhr in Altomünster: Grund- und Mittelschule
10-12 Uhr in Dachau: Adolf-Hölzl-Haus in Dachau-Ost

Der Corona-Ausbruch im Krankenhaus Indersdorf konnte eingedämmt werden. Die erneute Testung aller Patienten und Mitarbeiter hat zwar bis zu 18 positive Ergebnisse gebracht, allerdings alle in den bekannten Bereichen. Insgesamt sind somit seit 28. Dezember 2020 sieben Patienten sowie bis zu elf Mitarbeiter (acht Pflegekräfte, ein Therapeut, zwei Ärzte; einige Ergebnisse sind jedoch noch nicht durch PCR bestätigt) positiv getestet. Alle Patienten wurden auf die Corona-Station ins Klinikum Dachau verlegt, die positiv getesteten Mitarbeiter befinden sich in Quarantäne. Zur Sicherheit bleibt der Aufnahmestopp im Klinik in Markt Indersdorf bestehen, ebenso wie die zusätzlichen Schutzmaßnahmen und Testungen.

Das Landratsamt Dachau erinnert auch nochmals an die neuen Melde- und Testpflichten bei Aufenthalten in sog. Risikogebieten. Neben der allgemeinen Quarantänepflicht aufgrund der seit 05.11.2020 (zuletzt geändert am 08.12.2020) geltenden Einreisequarantäneverordnung (https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayEQV/true?AspxAutoDetectCookieSupport=1) sind alle Rückkehrer aus Risikogebieten – unabhängig von der Aufenthaltsdauer – durch eine Allgemeinverfügung vom 22. Dezember 2020 verpflichtet, dem Landratsamt/CTT spätestens 72 Stunden nach Einreise aus einem Risikogebiet (z.B. auch Österreich und unabhängig von der Aufenthaltsdauer, also auch bei Tagesausflügen) ein aktuelles Testergebnis mitzuteilen. Das Testergebnis muss entweder bereits bei Einreise nach Bayern vorliegen (darf jedoch nicht älter als 48 Stunden sein) oder der Test muss binnen 48 Stunden nach Einreise erfolgen. Dies gilt unabhängig von den Quarantäne- und Testbestimmungen der EQV. „Leider melden sich nicht alle Personen bei uns, sodass wir nun gezwungen sind, erste Ordnungswidrigkeitsverfahren einzuleiten,“ teil Katharina Gall mit. Das Landratsamt Dachau bittet daher eindringlich, der Melde- und Testpflicht zeitgerecht nachzukommen. Das Testzentrum in Indersdorf ist hierfür auch in den kommenden Tagen geöffnet (www.landratsamt-dachau.de/testzentrum ).