Asyl- und Integrationsbeirat wählt Sprecher

09. Juli 2018: Der Asyl- und Integrationsbeirat im Landkreis Dachau hat seine zwei Sprecher gewählt: Diplom-Soziologin Hale Eren-Khaki, gebürtige Dachauerin mit türkischen Wurzeln, sowie Bauingenieur Ahmad Navid aus Afghanistan der seit drei Jahren im Landkreis Dachau lebt.

Beide Sprecher stammen aus der Gruppe der Migrantinnen und Migranten und wurden bei der zweiten Sitzung des Beirats in der vergangenen Woche im Sitzungssaal des Rathauses Karlsfeld von den anderen Beiratsmitgliedern einstimmig gewählt.

Der vor rund einem Monat gegründete Asyl- und Integrationsbeirat im Landkreis Dachau hat zudem bereits erste Handlungsfelder benannt und konkrete Themen für die weitere Arbeit gesammelt. Im Vordergrund sollte zuerst einmal die Frage der Ausbildungsförderung stehen. Außerdem sieht der Beirat es für wichtig an, die vielfältigen vorhandenen Aktivitäten im Landkreis transparenter zu machen und die Integrationsakteure besser zu vernetzen. Dabei ist die direkte Teilnahme am gesellschaftlichen Leben als Leitgedanke des Beirats zu verstehen. Das heißt, die Möglichkeit der Mitgestaltung und die aktive Partizipation aller Bevölkerungsgruppen, auch derer mit Migrationshintergrund, ist dem Beirat ein großes Anliegen. Immerhin leben im Landkreis Dachau aktuell 26.127 Menschen ohne deutschen Pass. Die Zahl der Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Migrationshintergrund im Landkreis ist nicht bekannt. Wie die direkte Teilnahme genau aussehen soll, wird in den kommenden Sitzungen diskutiert werden.

Ein besonderes Merkmal des Asyl- und Integrationsbeirates im Landkreis ist seine Zusammensetzung. Der Beirat besteht aus drei gleichgroßen Gruppen: sieben Vertretern aus dem Bereich Politik, sieben Vertretern von Fachstellen, Behörden und Initiativen sowie sieben Vertretern mit Migrationshintergrund, darunter ein Mitglied im laufenden Asylverfahren – dies ist einmalig in Bayern.
Diese besondere Zusammensetzung soll es ermöglichen, Herausforderungen und Chancen in allen integrationsrelevanten Bereichen zu erkennen, in den Sitzungen zu diskutieren und dann mit Unterstützung der zuständigen Fachstellen, den politischen Vertretern sowie allen anderen Akteuren umzusetzen bzw. an diese weiterzugeben.