Baumfällungen am Waldschwaigweg in Karlsfeld

09. Februar 2024: Sturm und Schnee haben im vergangenen Jahr große Schäden an vielen Bäumen in der Region verursacht. Hinzu kommen Krankheiten wie das Eschentriebsterben und immer länger währende Trockenperioden in den Sommermonaten, die sich negativ auf den Wasserhaushalt und die Vitalität der Bäume auswirken.

Eine Pappelreihe entlang des Waldschwaigwegs in Karlsfeld (West) ist eines dieser Beispiele. Sie wurde ursprünglich zum Schutz vor Winderosion gepflanzt und prägt heute aufgrund ihrer beträchtlichen Größe das Landschaftsbild im Dachauer Moos. In den ausladenden Baumkronen haben sich über die Jahre Mistelbestände angesiedelt. Spechthöhlen, Risse und Spalten im Holz bieten Vögel, Fledermäusen und Kleinsäugern Nist-, Fortpflanzungs- und Lebensstätten. Derartige Strukturen sind somit wertvolle Habitate. Bei der Baumauswahl wurde damals überwiegend auf Hybrid-Pappeln gesetzt, ein schnell wachsender Weichholzbaum, dessen Lebensdauer jedoch begrenzt ist.

Die Pappeln entlang des Waldschwaigwegs befinden sich mittlerweile in der Endphase und bergen – durch die Stürme geschädigt - eine erhöhte Gefahr für Verkehr und Fußgänger, da im Bereich der Pappelreihe sowohl eine Straße als auch ein stark frequentierter Feldweg verläuft. Erschwerend kommt hier die Lage der Pappelreihe an Enten- und Reschenbach hinzu, an dem der Biber aktiv ist und vielerorts die Uferböschungen und dort wachsende Bäume untergraben hat.

Zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit muss daher in der Woche vom 12. Bis 15. Februar 2024, also vor Beginn der Vogelbrutzeit, ein Großteil dieses prägenden Baumbestands gefällt bzw. stark zurückgeschnitten werden. Im Vorfeld wurden die betroffenen Bäume auf Höhlungen, die beispielsweise von Fledermäusen als Quartier genutzt werden können, untersucht. Damit werden artenschutzrechtliche Verbotstatbestände vermieden. Um die landschaftsbildprägende Struktur langfristig zu erhalten, wird der Eigentümer die entstehenden Lücken zeitnah mit standortgerechten heimische Baumarten nachpflanzen. Dadurch können in den nächsten Jahren junge Bäume nachwachsen, während die „Alten Riesen“ im Laufe der Zeit mehr und mehr aus dem Landschaftsbild verschwinden.

Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende Februar abgeschlossen. Im Bereich Waldschwaigsee kommt es während der Verkehrssicherungsmaßnahmen zu Sperrungen.