Delegation des Landkreises Dachau nimmt an den Feierlichkeiten zum 73. Jahrestag der Befreiung des KL Auschwitz-Birkenau teil

30. Januar 2018: Die Partnerschaftsbeauftragte des Landkreises Dachau, Marese Hoffmann, hat in Polen an den Gedenkveranstaltungen zum 73. Jahrestag der Befreiung des KL Auschwitz-Birkenau sowie der Stadt Oświęcim von der deutschen Besatzung teilgenommen.

Begleitet von der Kreisrätin Armgard Körner und der Vertreterin der Kreisverwaltung Dr. Bernadetta Czech-Sailer, besuchte sie bereits am Vortag der Feierlichkeiten eine Ausstellung „Musik im okkupierten Polen 1939-1945“. Die umfangreiche Dokumentation mit 40 Text-/Bildtafeln, Hörstationen und Filmdokumenten präsentiert die Einblicke in musikwissenschaftliche und zugleich kulturhistorische Zusammenhänge und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu einem bisher kaum bearbeiteten Kapitel deutsch-polnischer Geschichte.

Die offiziellen Befreiungsfeierlichkeiten am 27. Januar haben mit einem Konzert „Musik kennt keine Grenzen“ im Salesianerkloster in Oświęcim begonnen. Die Musikstücke, u. a. von Chopin, Mendelsson und Mozart wurden von deutschen Jugendlichen des Gymnasiums in Essen-Werden und polnischen Schülerinnen und Schülern aus Oświęcim gespielt.

Nach dem Konzert, genau um 12.00 Uhr, fand auf dem Kościuszko-Platz im Zentrum von Oświęcim die Kranzniederlegung statt, an der die Vertreter*Innen der Staats- und Kommunalpolitik, ausländische Delegationen sowie örtliche Institutionen, Schulen, Jugendorganisationen und Vereine teilgenommen haben. Die Delegation des Landkreises Dachau hat gemeinsam mit dem Landrat Zbigniew Starzec der Opfer des Krieges gedacht und die Kränze sowohl in der Stadt, als auch an der Todesmauer in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, wo die Nazis die Häftlinge und Zivilisten erschossen haben, niedergelegt.

Die zentrale Veranstaltung in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, an der u. a. eine Gruppe von 50 ehemaligen Häftlingen, Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki, die stv. Ministerpräsidentin Beata Szydło, die Mitglieder der diplomatischen Vertretungen sowie ausländische Delegationen teilnahmen, hat bei den Dachauer Delegationsteilnehmern einen tiefen und nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Die Teilnehmenden appellierten gegen das Vergessen, aber auch gegen Antisemitismus, Hetze und Menschenfeindlichkeit. In einer bewegenden Abschlussrede ist der Leiter der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau Dr. Piotr Cywiński auf die gegenwärtige Situation eingegangen: „Vor 73 Jahren wurden die letzten Häftlinge aus dem Konzentrationslager Auschwitz befreit. Doch die ganze Welt verhält sich so, als hätte sie nicht viel gelernt aus der Katastrophe der Shoah“.

Am Mahnmal der Opfer wurden die Gebete aller Konfessionen gesprochen und Kerzen angezündet.