Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland für Hans-Günter Richardi

07. Dezember 2022: Im Kreise seiner Familie, wurde Herrn Hans-Günter Richardi am Mittwoch, den 07.12.2022, mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Landrat Stefan Löwl und Florian Hartmann, Oberbürgermeister der Stadt Dachau überreichten ihm diese hohe Auszeichnung für sein herausragendes Engagement rund um die Erinnerungskultur und die KZ-Gedenkstätte Dachau.

Als Journalist und immer wieder auch in ehrenamtlichem Engagement trug Hans-Günter Richardi maßgeblich zur Aufarbeitung dieses geschichtlichen Erbes bei. Der heute 83-jährige lebt seit 1969 in Dachau und setzte sich seitdem dafür ein, den ehemaligen KZ-Häftlingen eine Stimme zu geben. So nahm er unter anderem Gespräche mit Zeitzeugen auf Tonband auf und hat damit eine Stück Zeitgeschichte erschaffen. Insgesamt veröffentliche Herr Richardi seit 1968 allein oder gemeinsam mit Kollegen mehr als vierzig Publikationen.

In seinem Ruhestand widmete Richardi sich intensiv dem Schicksal der Sippen- und Sonderhäftlingen aus unterschiedlichsten Ländern, welche gegen Kriegsende von der SS nach Südtirol verschleppt wurden. Sein durch die jahrzehntelange Arbeit entstandenes Archiv stellte Hans-Günter Richardi der KZ-Gedenkstätte Dachau zu Verfügung, um es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und für die Nachwelt zu bewahren.

Bereits 1996 wurde Richardi mit den Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste von im Ehrenamt tätigen Frauen und Männern ausgezeichnet. Mit dem Verdienstkreuz am Bande wird seine Arbeit nun auch von der Bundesrepublik Deutschland geehrt.

Landrat Stefan Löwl übergab die Ehrung mit den Worten: „Es ist mir immer wieder eine Freude und ich bin beeindruckt, welches Engagement, welches Herzblut und welche Leistungen in unserem Landkreis durch Personen wie Sie erbracht werden. Die Ehrung ist mehr als verdient, Sie sind ein Vorbild und eine Bereicherung für uns alle.“

Oberbürgermeister Florian Hartmann ergänzte: „Solche Momente erlebt man auch als Oberbürgermeister nur selten und ich freue mich Ihnen heute diese Ehrung zu überbringen. Erinnern ist Arbeiten für die Zukunft - mit Ihrem Lebenswerk haben Sie sehr viel für uns als Gesellschaft heute, aber auch für die kommenden Generationen geleistet.“