Vereint gegen Springkraut, Riesenbärenklau und Co. - 10 Jahre Gemeinschaftsaktion gegen Neophyten

21. Juli 2017: Bereits zum zehnten Mal bekämpften Naturschützer, Fischer und weitere Vereine in einer Gemeinschaftsaktion sog. Neophyten. Als solche werden Pflanzen bezeichnet, die in Deutschland ursprünglich nicht heimisch waren.

Während davon z.B. Rosskastanie, Sonnenblume oder Meerrettich gern gesehene Gäste in Deutschland sind, gibt es auch Arten, die durch ihren enormen Ausbreitungsdrang Probleme verursachen. Dadurch können vor allem die heimischen Tier- und Pflanzenarten verdrängt werden. Zu den bekanntesten Vertretern der Problempflanzen zählen Springkraut, Japanischer Knöterich, Goldrute und Riesenbärenklau.

Ziel des 2008 erstmals durchgeführten gemeinschaftlichen Aktionstages ist die zielgerichtete Bekämpfung von Neophyten auf verschiedenen ökologisch bedeutsamen Flächen im Landkreis Dachau. Schwerpunkte der Einsatzgebiete lagen heuer in den Amperauen bei Haimhausen und zwischen Dachau und Feldgeding, an den Seitenbächen der Amper wie Würm und Schwebelbach sowie an Seitenbächen der Glonn und an ausgewählten Biotopflächen in Eschenried, Lauterbach und Karlsfeld.

An der diesjährigen Aktion, die sich heuer nicht auf einen Tag sondern auf eine Zeitspanne zwischen Anfang und Mitte Juli erstreckte, beteiligten sich die Fischereivereine MD Amperfischer, Petri Heil Dachau und Anglerclub Markt Indersdorf, die Ortsgruppen Haimhausen, Schwabhausen, Markt Indersdorf und Dachau des Bund Naturschutzes, die Naturfreunde Dachau, Wasserwacht Dachau, der Landesbund für Vogelschutz, der TSV Karlsfeld Ü 55 aktiv, die Naturschutzwacht sowie die Untere Naturschutzbehörde. Auch die Freie Turnerschaft München macht seit Jahren im Landkreis Dachau mit und geht gegen Springkraut an der Amper in Mitterndorf vor, welches anschließend von der Stadt Dachau entsorgt wird. Per Hand und mit Freischneider, Spaten und Hacke wurde im Juli von insgesamt über 60 Aktiven Springkraut, Goldrute, Japanischer Knöterich und Riesenbärenklau gerupft, gemäht oder gestochen, um deren weitere Ausbreitung zu unterbinden und ökologisch wertvolle Areale vor einem Befall zu schützen.

Die Verbreitung von Neophyten ganz aufzuhalten, so räumt die Untere Naturschutzbehörde ein, sei sicherlich nicht realistisch und sprenge die bestehenden Möglichkeiten. Durchaus umzusetzen sei allerdings deren Bekämpfung in ökologisch hochwertigen Lebensräumen. Voraussetzung dafür sei die jährliche, regelmäßige Kontrolle und Beseitigung der invasiven Pflanzen, so dass die heimische Vegetation einen Vorsprung erhalte und sich auf der Fläche etablieren könne. Die Erfahrung – so bestätigen die Vereine und Aktiven, die sich an dem Aktionstag beteiligen - zeige, dass solche Bereiche auch später weitgehend frei von Neophyten blieben und sich Einsatz und Engagement auf diesem Gebiet lohnten.

Informationen zum Thema Neophyten gibt es auf der Homepage der Unteren Naturschutzbehörde: www.landratsamt-dachau.de / Natur- und Landschaftsschutz / Neophyten.