Delegation aus dem Partnerlandkreis Oswiecim zu Besuch in Dachau

08. Oktober 2021: Auf diese Gäste hat sich Landrat Stefan Löwl besonders gefreut: Nach 18 Monaten pandemiebedingter Pause ist am 2. Oktober 2021 endlich mal wieder eine kleine Delegation aus dem Partnerlandkreis Oświęcim/Auschwitz um den stellv. Landrat Paweł Kobielusz nach Dachau gekommen, um u. a. an der Vernissage „30 Jahre Künstlerfreundschaft Dachau – Oświęcim“ im Europäischen Künstlerhaus Schafhof in Freising teilzunehmen.

„Die Kunst hat uns wieder vereint“, sagte Kobielusz während des Treffens mit den deutschen und polnischen Künstlerinnen und Künstlern. Heiko Klohn aus Dachau und Paweł Warchoł aus Oświęcim, welche sich vor über 30 Jahren kennengelernt haben und seitdem als „Väter“ des Kunstaustausches gelten, waren ebenfalls wieder beteiligt, aber auch junge Künstlerinnen aus der KVD sowie aus Polen. „Dieser wunderbare europäische Austausch geht also weiter,“ freuen sich Klohn und Warchoł.

Das Programm des dreitägigen Besuchs im Landkreis Dachau war insgesamt sehr intensiv. Neben der offiziellen Eröffnung der Ausstellung in Freising, besuchte die Delegation die Vernissage zur „Galerie der Aufrechten“ in Altomünster, besichtigte den neuen „Weg des Erinnerns“ in Markt Indersdorf und nahm an der Sitzung des Begleitausschusses der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Dachau teil. „Ich bin beeindruckt und begeistert von der Vielfalt der Projekte, welche hier im Landkreis Dachau durchgeführt werden“, sagte Kreisrätin Teresa Jankowska aus Oświęcim. „Wir wollen demnächst auch einen Jugendkreistag in unserem Landkreis gründen und werden dabei auf jeden Fall auf die Erfahrungen unserer Partner aus Dachau zurückgreifen können“.

Der Aufenthalt in Dachau wurde außerdem genutzt, um im Rahmen eines Arbeitstreffens die gemeinsamen Projekte für das Jahr 2022 zu besprechen. „Neben den gegenseitigen Besuchen zu den Befreiungsfeierlichkeiten planen wir eine Kreistagsfahrt in den Partnerlandkreis sowie diverse Fachaustausche. Uns beschäftigen die gleichen Themen, wie etwa Fachkräftemangel, Umwelt- und Naturschutz und besonders der Jugendaustausch“, berichtet Landrat Löwl. Für die Partnerschaftsbeauftragte Marese Hoffmann sind direkte Kontakte zwischen den Bürgerinnen und Bürgern beider Landkreise von größter Bedeutung. „Nur durch das gegenseitige Kennenlernen können die Vorurteile abgebaut werden, was das Verständnis füreinander und die Freundschaften fördert“, ergänzt sie.

Im Rahmen des Jugendaustausches ist u. a. ein Fotoseminar „Gesichter der Stadt - Facetten der Erinnerung“ in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte (IJBS) Oświęcim für die Schülerinnen und Schüler beider Landkreise geplant. Dabei sollen Bilder entstehen, welche die heutige Stadt und die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau und gleichzeitig auch das Spannungsfeld zwischen Geschichte und Gegenwart der Stadt Oświęcim zeigen. „Ein besonderes Erlebnis für alle Teilnehmenden ist die Möglichkeit, die Nachtaufnahmen in der Gedenkstätte anzufertigen“, sagt Leszek Szuster, Leiter der IJBS und ebenfalls Kreisrat in Oświęcim sowie Partnerschaftsbeauftragter.

Außerdem nehmen Mitarbeiter:innen beider Landratsämter, welche die Landkreispartnerschaft betreuen, an einem Schulungsprojekt „Bei mir und bei dir“ des Deutsch-Polnischen Jugendwerks teil. Dieses hat zum Ziel, dauerhafte Kontakte zwischen Jugendlichen sowie einen nachhaltigen Fachaustausch zwischen Bildungs-, Sozial- und Kultureinrichtungen zu schaffen.

„Wir wollen wieder richtig durchstarten“, sagt Dr. Bernadetta Czech-Sailer vom Büro des Landrats. „Ein Highlight unserer Vorhaben für 2022 werden bestimmt wieder die Deutsch-Polnischen Kulturtage im Landkreis Dachau sein. Diese werden von 22. bis zum 25. September 2022 stattfinden und ich bin mir sicher, jeder entdeckt in unserem Programm etwas für sich“.