Gemeinsam für weniger Müll: Landkreis arbeitet an einheitlichem Konzept für Mehrweggeschirrsystem

04. Mai 2021: + neues Verpackungsgesetzt verbietet ab 2023 die Nutzung von Einweggeschirr + Um die Einführung von Mehrweggeschirr für Gastronomiebetriebe aller Größen zu vereinfachen, arbeitet die Wirtschaftsförderung des Landkreis Dachau gemeinsam mit den lokalen Akteuren aus Gastro und Lebensmittelhandwerk an einem Gesamtkonzept.

Es ist nicht nur ein Anliegen umweltbewusster Mitbürger:innen, sondern auch eine neue Regelung des Bundes:
Ab dem Jahr 2023 werden Gastronomiebetriebe, wie zum Beispiel Restaurants, Cafés, Bistros, aber auch Kantinen und Cateringbetriebe verpflichtet, zusätzlich zu möglichen Einwegverpackungen auch Mehrwegoptionen anzubieten. Für Getränke gilt dies bereits ab 2022. Statt Plastikbechern oder Aluverpackungen soll dann Mehrweggeschirr eingesetzt oder ein Pfandsystem genutzt werden.
Kund:innen sollen zudem überall die Chance haben, ihr Essen oder Getränke in mitgebrachtem Geschirr oder Bechern erhalten zu können (§33 des Verpackungsgesetzes).1

Um die neuen Anforderungen für Gastronomiebetriebe und Kund:innen besonders nutzerfreundlich zu machen, hat sich der Landkreis Dachau bereits zu Beginn dieses Jahres dem Thema angenommen. Auf Anregung des Karlsfelder Gemeinderats und der Wirtschaftsförderung der Gemeinde Karlsfeld gründete die Wirtschaftsförderung des Landkreises den Arbeitskreis “Mehrweggeschirrsystem“. Gemeinsam mit Landrat Stefan Löwl, der Metzger- und Bäckerinnung, dem DEHOGA Bayern e.V., dem landkreisweiten Gewerbedachverband Dachau handelt e.V., den Wirtschaftsförderungen von Stadt Dachau und Karlsfeld sowie den Bereichen Abfallwirtschaft und Klimaschutz im Landratsamt, wird seit Februar daran gearbeitet, eine möglichst landkreisweite und kundenfreundliche Lösung zu erarbeiten. Ziel ist ein vereinheitlichtes Mehrwegsystem. Ergänzend sollen Kunden die Möglichkeit haben, ihr eigenes Geschirr mitzubringen und auffüllen zu lassen.

Marlene Christ von der Wirtschaftsförderung des Landkreis sagt: „Wir möchten die Gastronomiebetriebe unterstützen, indem wir sie informieren und Vorarbeit leisten. Wir wissen, dass die Betriebe zurzeit aufgrund der Corona-Krise viele Sorgen plagen, nicht alle haben die Kapazitäten, sich mit dem neuen Gesetz und möglichen Lösungen zu beschäftigen“.

Der Markt und die Bedürfnisse sind vielfältig und doch wurden, basierend auf einer Umfrage von rund 300 Betrieben, am vergangenen Mittwoch, den 28.04.21 dem Arbeitskreis drei mögliche Systeme vorgestellt. Mit weiteren Umfragen werden diese Konzepte nun mit Blick auf die Kund:innen geprüft. Bereits nächste Woche soll eine Empfehlung über das beste Mehrweggeschirrsystem vorliegen und die Betriebe entsprechend informiert werden. Letztendlich ist es die Entscheidung der einzelnen Betriebe, sich dem gemeinsamen Mehrwegsystem anzuschließen oder eine eigene Lösung umzusetzen. Doch je einheitlicher das Mehrweggeschirr, desto einfacher ist es für Betriebe und Kunden.

1 Von dieser Regelung ausgenommen sind kleine Betriebe wie Imbisse und Kioske, in denen maximal fünf Beschäftigte arbeiten und die eine Ladenfläche von maximal 80 Quadratmetern haben. Aber auch hier muss es Kund:innen ermöglicht werden, mitgebrachte Mehrwegbehälter zu befüllen.