Koordinierungsgruppe Pandemie berät die aktuelle Corona Entwicklung

02. Dezember 2021: + hohe aber seit einigen Tagen stagnierende Inzidenz + viele Sonderimpfaktionen für Bürger:innen mit 40.000 Impfterminen bis Weihnachten + Testmöglichkeiten im Landkreis begrenzt – Erhöhung des Angebots geplant + Impfungen für 5-11-jährige Kinder in den Startlöchern

Am Mittwoch, 01.12.2021, traf sich die Koordinierungsgruppe Pandemie im Landkreis Dachau erneut, um die aktuelle Coronalage sowie die weiteren Maßnahmen zu diskutieren. Das Treffen der rund 40 lokalen Expert:innen aus Gesundheitsamt, Kliniken und Pflege- sowie Behinderteneinrichtungen, niedergelassenen Ärzten, Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei, Apotheken, ambulanter Palliativversorgung sowie Fachbereichen des Landratsamtes, Gemeinden, Schulamt und beiden Impfzentren fand unter Leitung von Landrat Stefan Löwl aufgrund der hohen Inzidenzwerte online statt.

Nach einem kurzen Bericht der Leiterin des Dachauer Gesundheitsamts, Dr. Monika Baumgartner-Schneider, zur aktuell hohen aber stagnierenden Inzidenz dankte Landrat Stefan Löwl allen Akteuren für das große Engagement bei den verschiedenen Impfaktionen in den vergangenen Wochen. Aktuell läuft die Planung der bis Ende des Jahres fälligen Auffrischungsimpfungen. Alleine in den vergangenen zwei Wochen fanden jeweils knapp 10.000 Impfungen im Landkreis statt und auch in den kommenden Wochen gibt es zahlreiche Impfmöglichkeiten. Neben den (bereits gebuchten) Terminen in den Impfzentren sowie bei den lokalen Ärzten z.B. auch im Rahmen von Sonderimpfaktionen in Altomünster, Petershausen und Markt Indersdorf wird an diesem Wochenende geimpft. Zusätzlich startet ab voraussichtlich 07.12.2021 die ‚Drive-through‘-Impfstrecke am Karlsfelder See. Bis Weihnachten stehen somit noch über 40.000 Impftermine zur Verfügung; Impfstoff und auch die entsprechenden Impfkapazitäten sind vorhanden.

Auf BayIMCO werden regelmäßig neue Termine eingestellt. Aufgrund der massiven Buchung durch Personen von außerhalb des Landkreis (insb. aus der Landeshauptstadt München, teilweise 30-50% aller eingestellten Termine) sind diese jedoch oft ausgebucht. Allen Personen über 60 Jahren mit Wohnsitz im Landkreis wurde deshalb das Angebot gemacht, sich direkt bei der Gemeinde oder dem Landratsamt zu melden. Ab 07.12.2021 stehen nahezu täglich Impftermine für diese Personengruppe zur Verfügung.

Auch die anstehenden Impfungen für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren wurden diskutiert und der Sprecher der Dachauer Kinderärzte, Dr. Thomas Schuch erläuterte die fachliche Einschätzung der Kinderärzte. Sobald die STIKO-Empfehlung für die Impfungen der Kinder Jahren vorliegt und der entsprechende Kinderimpfstoff verfügbar ist, wird es sowohl bei den Kinderärzten wie auch in den Impfzentren entsprechende Impfangebote geben. Aktuell ist als Starttermin der 20.12.2021 angekündigt. Abhängig von den zugewiesenen Impfstoffmengen könnten in den Weihnachtsferien bereits mehrere hundert Impfangebote für Kinder gemacht werden.

Problematisch sind aktuell die Testmöglichkeiten im Landkreis sowie in der ganzen Region. Neben den medizinisch inzidierten Testungen bei den Ärzten und im Testzentrum in Markt Indersdorf gibt es eine hohe Nachfrage nach Schnelltests, welche durch die aktuellen Teststellen nur teilweise erfüllt werden. Schnelltests sind – ebenso wie Impfstoff – eigentlich ausreichend verfügbar, aber Testkapazitäten sind deutlich weniger vorhanden, als Impfangebote. „Im Landkreis Dachau erhält man schneller einen Impftermin, als eine Termin für einen Schnelltest,“ fasste Kreisapothekensprecher Maximilian Lernbecher die aktuelle Situation zusammen. Das BRK wie auch diverse andere Anbieter erhöhen die Zahl der Testangebote, können den Bedarf aber aktuell nicht decken. Die Koordinierungsgruppe Pandemie weißt daher explizit die Betreiber und Veranstalter darauf hin, dass für den Zugang nach 2G+ auch ein „Selbsttest unter Aufsicht“ der geimpften Personen ausreichend ist.

Die Situation im Klinikum Dachau wie auch in der ganzen Region wird weiterhin als äußerst kritisch bewertet. Im Rahmen des sog. Kleeblattplans wurden auch aus Dachau Patienten in andere Kliniken verlegt, um Kapazitäten – insb. auf der Intensivstation – zu schaffen. Die Einsatzauslastung des Rettungsdienstes ist weiterhin sehr hoch. So muss das Dachauer Notarzt Team zurzeit viele Einsätze im Stadtgebiet München fahren, so dass das Kreisgebiet hauptsächlich durch den Indersdorfer Notarzt abgedeckt werden muss.

Der Leiter des Dachauer Schulamts berichtet, dass das Infektionsgeschehen an den Schulen im Landkreis weiterhin überschaubar ist. Infektionen werden meist in die Schulen hineingetragen, in den Schulen selbst kommt es zu so gut wie keinen Infektionen. Auch in den Kindertageseinrichtungen ist die Coronaentwicklung aktuell stagnierend.

Insgesamt hat sich die Coronalage nach Meinung der lokalen Expert:innen stabilisiert, ist jedoch noch angespannt und kritisch. Die Reglungen und Maßnahmen zeigen Wirkung und die Impfbereitschaft ist hoch. Ein weiteres Treffen ist noch vor Weihnachten geplant, um dann insb. auch die Impfangebote im neuen Jahr sowie für Kinder zu besprechen. Die Koordinierungsgruppe appelliert, die Impfangebote anzunehmen und sich an die Maßnahmen und Beschränkungen zu halten. „Mit etwas Glück haben wir die Bergkuppe der 4. Welle erreicht, wir sind aber noch nicht drüber,“ fasst Landrat Stefan Löwl die Lageeinschätzung zusammen.