Älter werden im Dachauer Land: Landkreis Seniorenbeirat tagt zum Thema Bankdienstleistungen für Senioren

15. Juni 2023: Schließung von Bankfilialen, Enkeltrickbetrug am Telefon, erschwerter Zugang zu Krediten, technische Hürden oder Unklarheiten beim Onlinebanking – Seniorinnen und Senioren sind von Themen wie diesen oft besonders betroffen. Aus diesem Grund hatte der Landkreisseniorenbeirat am Dienstag, den 13.06.23 Vertreter aus dem Bankwesen eingeladen.

Sabrina Steinau, Abteilungsleiterin Marketing und Personal der Sparkasse Dachau, referierte mit Ihren Kollegen Herrn Schatz und Frau Krumpach zu unterschiedlichsten Themenfelder, die Seniorinnen und Senioren im Landkreis betreffen.

Dabei wies sie zum Beispiel auf Schulungen speziell für Seniorinnen und Senioren hin, von denen die Beiräte Gebrauch machen möchten und versuchen werden für Interessierte entsprechende Angebote in den Gemeinden zu schaffen. Auch die Zugänglichkeit vorhandenen Bankfilialen ist ein wichtiges Thema. Neben Barrierefreiheit gibt es im Landkreis auch Filialen, die mit Geräten für Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit arbeiten.

Einen besonderen Fokus legte die Sitzung auf das Thema Sicherheit: Wo mehr und mehr Bankfilialen schließen oder Menschen aufgrund von Alter, Krankheit oder Behinderung in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, werden zur Erledigung der Bankgeschäfte Onlineangebote immer wichtiger. Folgende Tipps gaben die Referenten den Seniorenbeiräten mit:

  • es gibt die Möglichkeit Tageslimits für Überweisungen zu setzen
  • kostenlose Kontowecker informieren über jede Kontobewegung
  • Kontoumsätze und TAN sollten regelmäßig kontrolliert werden
  • Auf Emails oder Anrufe von Banken am besten nicht reagieren. Im Zweifel oder bei etwaigen Unsicherheit lieber den eigenen Zugang sperren (Sperrhotline 116 116).

Trickbetrug nimmt immer mehr zu: Ob Schockanruf, Enkeltrick, Whatsapp Nachricht mit neuer Nummer oder falsche Software- oder Bankmitarbeiter. Die Maschen der Betrüger sind vielfältig und Zielgruppe sind oft Seniorinnen und Senioren. Umso wichtiger ist gerade auch die stete Sensibilisierung für dieses wichtige Thema, da ist sich der Landkreisseniorenbeirat sicher.  

Grundsätzlich gilt:

  • Die Polizei oder der Rettungsdienst ruft niemals mit den Notrufnummern 110, 112 oder 19222 an.
  • Auflegen, wenn man sich unwohl oder unter Druck gesetzt fühlen. 
  • Wenn jemand Geld/Wertsachen fordert, zunächst Rücksprache mit Familienangehörigen oder anderen nahestehenden Personen. Die Polizei fordert niemals Geld/Wertsachen. 
  • Am Telefon nie über persönlichen und finanziellen Verhältnisse sprechen
  • Niemals Geld an unbekannte Personen übergeben
  • Die Behandlung eines Unfallopfers ist niemals von einer vorherigen Zahlung abhängig.
  • Immer den Namen des Gesprächspartners einfordern
  • Angaben des Anrufers nochmals prüfen – dazu bekannte Rufnummern und Ansprechpartner nutzen
  • Wertsachen nicht zuhause aufbewahren, besser z.B. in einem Bankschließfach.

Die Seniorenbeiräte warfen auch noch einmal das Thema, Ausschluss von Krediten für Seniorinnen und Senioren auf. Hier gab es vor einigen Jahren einmal eine Regelung, die die Kreditvergabe ab einem gewissen Alter ausschloss. Seniorinnen und Senioren wurden hierdurch benachteiligt. Diese Regelung wurde mittlerweile wieder abgeschafft. Dennoch muss der Kredit zu Lebzeiten noch bedienbar sein und fällt im Zweifel auch in die Erbmasse. Es lohnt sich daher bei der jeweiligen Bank noch einmal genau nachzufragen und sich beraten zu lassen.

Im Rahmen der Präsentation kam der Beirat auch auf die Möglichkeiten der Generationenberatung. Ob Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Elternunterhalt, Erbe oder Testament. Eine rechtzeitige vollumfängliche Generationenberatung ist immer sinnvoll. Die Betreuungsstelle des Landratsamtes und auch Banken beraten zu allen Fragen rund um die Themen Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Betreuung. Hier traf es sich gut, dass sich Hildtrud Linnenbach aus der Betreuungsstelle den Mitgliedern des Landkreisseniorenbeirats vorstellte. Aufgrund der zahlreichen Neuregelungen im Betreuungsrecht wachsen auch die Anforderungen an ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer im Landkreis. Frau Linnenbach ist für die knapp 1.000 ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer neue Ansprechpartnerin in der Betreuungsstelle des Landratsamtes.

Der Landkreisseniorenbeirat kümmert sich um Themen und Herausforderung der älteren Generation im Landkreis. Bürgerinnen und Bürger können sich jederzeit mit Problemen, die behoben werden sollen an ihn wenden. Reinhold Heiß Vorsitzender Tel. 08131 / 74-181 E-Mail: seniorenbeirat@lra-dah.bayern.de