Neue Asylunterkunft in Vierkirchen – Esterhofen

30. Mai 2023: Die seit vergangenem Jahr wieder deutlich angestiegenen Zugangszahlen von Asylsuchenden und Flüchtlingen stellen das Landratsamt Dachau vor große Herausforderung. Seit Herbst 2022 müssen monatlich ca. 100 Personen im Landkreis zusätzlich untergebracht werden.

Aktuell befinden sich gut 1.600 Menschen in den Unterkünften des Landratsamts. Davon sind bereits über 150 Personen in den beiden Notunterkünften im ehemaligen Supermarkt in Hebertshausen sowie der Schulsporthalle in der Steinstraße in Dachau untergebracht.

Um weitere Kapazitäten zu schaffen, mietet das Landratsamt – neben dem Bau weiterer Gebäude nach dem sog. Karlsfelder Modell - Objekte an. Das vom Landratsamt Anfang des Jahres angemietete ehemalige Seniorenheim in Vierkirchen-Esterhofen kann nach Abschluss der notwendigen Umbau- und Renovierungsarbeiten nun belegt werden. In einem ersten Schritt werden ca. 80 Personen in das ehemalige Seniorenheim umziehen. Bei den Personen handelt es sich um Familien, die schon seit längerem im Landkreis leben. Sie kommen ursprünglich aus Ländern wie Afghanistan oder der Türkei. Nach Abschluss aller Umbauarbeiten wird demnächst auch der zweite Flügel des Gebäudes 60 Personen eine Unterkunft geben.

Ein Rückgang der Flüchtlingsbewegungen ist aktuell nicht absehbar. Da weder seitens der Bundesregierung noch auf europäischer Ebene kurzfristig wirkende Entscheidungen zu erwarten sind, werden auch in den kommenden Jahren weitere Unterkünfte gesucht, errichtet bzw. bestehende Liegenschaften zur Notunterbringung genutzt werden.

Aktuell sind neben den 600 Plätzen in Containerunterkünften in Dachau, Markt Indersdorf, und Röhrmoos auch kleinere oder dauerhaftere Unterkunftsprojekte in Altomünster, Petershausen, Hilgertshausen-Tandern und Sulzemoos in Planung. Neben Turnhallen gibt es – wie bereits in anderen Landkreisen in Betrieb – auch Planungen für Zeltunterkünfte zur Notunterbringung.

Ziel ist es, mit der Entwicklung Schritt zu halten und die Nutzung der Notunterkünfte sukzessive zurückzufahren bzw. die Personen von dort ab zu verlegen, wobei eine Nachbelegung mit neuen, dem Landratsamt zur Unterbringung zugewiesenen Flüchtlingen nicht ausgeschlossen werden kann. Ob bzw. wann die aktuellen Notunterkünfte, insb. die Turnhalle in der Steinstraße in Dachau, aufgelöst werden können und damit wieder eine sportliche Nutzung möglich sein wird, kann aktuell nicht prognostiziert werden.