Vogelgrippe ist auf dem Vormarsch

20. November 2020: Nachdem die Afrikanische Schweinepest im September erstmals in Deutschland amtlich festgestellt wurde, müssen wir uns aktuell auch mit einer weiteren Tierseuche auseinandersetzen.

Nach Mitteilung des Friedrich-Loeflers-Instituts (FLI) wurde seit Ende Oktober bei einer Reihe von Wildvögeln sowie in einigen Nutzgeflügelhaltungen in Norddeutschland das Virus der hochansteckenden Geflügelpest (Vogelgrippe) festgestellt. Um die Ausweitung des Erregers - insbesondere in Geflügelbestände - zu verhindern, ordneten die betroffenen Landkreise die Aufstallungspflicht des Geflügels an. Die infizierten Tierbestände wurden gesperrt, entsprechende Sperrbezirke sowie Beobachtungsgebiete mit damit verbundenen weiteren Einschränkungen wurden eingerichtet.

Durch das FLI wird das Risiko der Ausbreitung des Geflügelpesterregers in Deutschland als hoch eingestuft. In Bayern wurden bislang noch keine Fälle gemeldet. Da der derzeit stattfindende herbstliche Vogelzug sehr viele Vögel in südliche Richtung führt, ist die Übertragung des Erregers nach Bayern und somit auch nach Dachau sehr wahrscheinlich. Die Seen und Kleingewässer im Freistaat werden von vielen Wasservögeln als Winterrast- und Ruheplätze sehr gerne angenommen.

Aus diesen Grund sollten auch im Landkreis Dachau die Vorbeugemaßnahmen unverzüglich weiter intensiviert werden. Insbesondere die Biosicherheit in den Geflügelbeständen muss durch die Tierhalter überprüft und gegebenenfalls optimiert werden.

Eine Ansteckung von Menschen ist bisher nicht bekannt. Eine Übertragung auf Menschen durch den Verzehr von Eiern, Geflügelfleisch und Geflügelfleischprodukten wird von Experten als unwahrscheinlich bewertet.

Jedoch fordert das Landratsamt Dachau alle Mitbürgerinnen und Mitbürger des Landkreises auf, bei der Begegnung mit Wildvögeln achtsam zu sein. Um die Einschleppung der Vogelgrippe in unsere Geflügelbetriebe und die Verbreitung des Erregers zu verhindern, können wir alle einen wertvollen Beitrag leisten:

  • Halten Sie sich immer fern von toten Vögeln, da sie neben der Vogelgrippe auch andere Krankheitserreger wie Salmonellen übertragen können. Meiden Sie Orte, die stark mit Vogelkot verschmutzt sind. Dies gilt besonders für Uferstellen von Seen und Flüssen.
  • Verhindern Sie den direkten Kontakt zwischen Ihrem Hausgeflügel und Wildvögeln.
  • Füttern Sie Ihr Geflügel nur an Stellen, die für Wildvögel unzugänglich sind. Bewahren Sie Futter, Einstreu und sonstige Gegenstände, die mit Geflügel in Berührung kommen können, für Wildvögel unzugänglich auf. Tränken Sie Ihr Geflügel nicht mit Oberflächenwasser, zu dem Wildvögel Zugang haben.
  • Trennen Sie strikt zwischen Straßen- und Stallkleidung, insbesondere bei Stiefeln und Schuhen. Waschen Sie die Hände mit Wasser und Seife vor und nach Betreten des Geflügelstalles.

Außerdem werden alle Geflügelhalter, auch und gerade die Hobbyhalter, aufgefordert, ihre Tierhaltung bei Landwirtschafts- und Veterinäramt sowie bei der Tierseuchenkasse anzumelden.

Sobald der Ausbruch der Vogelgrippe bei Wildvögeln im Landkreis festgestellt wird, werden die Geflügelhalter Ihre Tiere nur noch im Stall oder in überdachten Volieren halten dürfen. Daher sollte bereits jetzt über die Möglichkeiten entsprechender Unterbringung von Tieren nachgedacht und geplant werden.

Das Veterinäramt Dachau erreichen Sie unter:
Kopernikusstraße 24
85221 Dachau
Telefon: (08131) 74-1446
Fax: (08131) 7411-707
E-Mail: Veterinaeramt@LRA-DAH.Bayern.de