Informationen für Kinder und Jugendliche

Sobald etwas mit dir passiert, was du nicht willst, ist das nicht in Ordnung. Du bestimmst, was du willst und was nicht!

Wenn du Erlebnisse von sexuellem Missbrauch gehabt hast oder jemanden kennst, der davon betroffen ist, suche Hilfe. Du bist nicht schuld daran!

Wo du Informationen und Hilfe bekommst und welche Möglichkeiten es gibt, das liest du hier.

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.

Sexueller Missbrauch findet oft im vertrauten Umfeld wie im Familien-, Bekannten- oder Freundeskreis statt. Täter können aber auch Nachbarn, Betreuer/innen oder fremde Personen sein.

Sexueller Missbrauch ist,

  • wenn dich eine ältere oder erwachsene Person auffordert, dich selbst oder ihn/sie zu berühren.

  • wenn eine ältere Person mit dir über Geschlechtsteile redet oder dir Bilder über solche zeigen will.
  • wenn dich jemand auffordert, dass du deinen Körper nackt oder besondere/intime Körperteile fotografierst und auf WhatsApp, in soziale Netzwerke oder ins Internet stellen sollst bzw. anderen Personen zusenden sollst.

  • wenn jemand dir seine Geschlechtsteile zeigt oder sich vor dir selbst befriedigen will.

  • wenn dich eine Person zu irgendwelchen sexuellen Handlungen, wie z.B. Geschlechtsverkehr auffordert bzw. zwingt.

Sexueller Missbrauch kann für dich schmerzvoll, mit unangenehmen, vielleicht auch verwirrenden Gefühlen und Scham verbunden sein.

Sexueller Missbrauch von Kindern ist gemäß §176 Strafgesetzbuch eine Straftat gegen deine sexuelle Selbstbestimmung.

Dein Körper gehört dir! Du allein entscheidest, wer dich berühren darf und auch wie. Niemand anderes. Du darfst Nein sagen!

Höre auf dein Bauchgefühl. Wenn du bei einer Berührung kein gutes Gefühl hast, dann nimm dieses Zeichen ernst.

Niemand darf dich aus sexuellem Interesse, sexueller Neugier oder sexueller Absicht berühren!

Kennst du das? Du könntest toben, heulen, lachen – alles auf einmal: Gefühle können verwirrend sein. Manchmal willst du vielleicht gar nicht, dass andere wissen, was du fühlst oder erlebt hast, weil es dir peinlich ist. Das kann vorkommen, wenn etwas geschehen ist und das Gefühl aufkommt, dass etwas Falsch war. Manchmal ist „das Falsche“ direkt und sofort zu erkennen. Manchmal wird das Falsche durch Annehmlichkeiten, Komplimente, Geschenke, schöne Unternehmungen langsam vorbereitet. Dann kann der Übergang von Spaß zu Ernst so schleichend sein, dass man ihn kaum merkt.

Bleibe damit nicht allein. Suche dir eine Person der du vertraust und rede mit ihr darüber. Wenn dir niemand spontan einfällt, kannst du bei einer der Beratungsstellen (unten auf der Seite) anrufen und auch anonym dein Anliegen besprechen.

Höre auf dein Bauchgefühl. Wenn Du bei einer Berührung kein gutes Gefühl hast, dann nimm dieses Zeichen ernst. Du darfst Nein sagen!

Das ist eine sehr wichtige Frage: Aus beruflichen Gründen müssen manche Personen Anzeige erstatten, auch wenn du dies selbst nicht willst. Das ist z.B. die Polizei. Hat sie Kenntnis von sexuellem Missbrauch an Kindern, ist sie verpflichtet, gegen diese Straftat zu ermitteln.

Familienmitglieder, Freunde, Bekannte, Trainer oder Nachbarn können für dich vertraute Personen sein. Diese Personen sind nicht zur Anzeige verpflichtet. Du kennst sie am besten und weißt bestimmt, an wen du dich in deiner sehr belastenden Situation wenden kannst.

Es gibt aber Personen, die aus beruflichen Gründen eine Schweigepflicht haben (siehe Wegweiser unten auf der Seite). Diese Personen sind nicht zur Anzeige bei der Polizei verpflichtet. Allerdings haben sie den Auftrag, Kinder vor sexuellem Missbrauch zu schützen. Wie dieser Schutz abläuft, wird mit dir besprochen.

Ja, leider werden sehr viele Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht. Durch die heutige Internetnutzung steigt diese Zahl.

Diese Frage stellen sich viele Kinder und Jugendliche, die sexuell missbraucht wurden.
Ganz wichtig ist: Du trägst weder Verantwortung, noch die Schuld dafür! Du hast nichts falsch gemacht!

Du kennst vielleicht solche Sätze wie:
„Du zerstörst deine Familie oder den Freundeskreis, wenn du unser Geheimnis jemanden verrätst.“
Oder: „Wenn du es nicht für dich behältst, dann passieren schlimme Dinge.“ …

Ein Geheimnis, das dir Bauchweh bereitet und dir Angst macht, kann kein gutes Geheimnis sein. Hier versucht der Täter, dich zum Schweigen zu bringen. Es geht dem Täter nur um sich selbst. Außerdem versucht er damit, den sexuellen Missbrauch fortsetzen zu können.

Viele Menschen wissen nichts von deiner Situation, weil sie wenig oder nichts merken.
Diejenigen Personen, die von dir oder über andere erfahren haben, was dir zugestoßen ist, sind häufig unsicher. Oft wissen sie nicht, wie sie mit dem Thema „sexueller Missbrauch“ überhaupt umgehen sollen. Außerdem sind sie unsicher, wie sie dir helfen können.
Manche Menschen wissen aber ganz genau, was du durchmachst, weil sie selbst schon von sexuellem Missbrauch betroffen waren.

Wenn du Sorge hast, dass dir eine wichtige Bezugsperson nicht glauben könnte, dann ist es wichtig, dass du dir eine andere Person suchst!

Du brauchst dich nicht schämen, es gibt keinen Grund dafür. Du hast nichts falsch gemacht. Ganz wichtig ist: Du trägst weder die Verantwortung, noch die Schuld dafür!

Wenn dein sexueller Missbrauch in der eigenen Familie stattfindet oder stattfand, dann steht dein Schutz im Vordergrund!
Entweder verlässt der Täter die Familie oder für dich wird ein geschütztes Umfeld geschaffen. Dabei wird versucht, dass  deine guten Kontakte zur Familie, zu Freunden und zur Schule bestehen bleiben können.

Wenn niemand von deinem sexuellen Missbrauch erfährt, dann kann dir niemand helfen. Die Gefahr besteht, dass du weiter sexuell missbrauchst wirst.

Nein, auch Mädchen und Frauen missbrauchen Kinder.

Nimm diesen Vorwurf ernst und suche dir dringend professionelle Beratung. Diese kann auch anonym geschehen (siehe Wegweiser unten auf der Seite).
Beteilige dich aktiv am Aufklärungsprozess und verschließe dich nicht!
Es ist ratsam, vorerst nicht den Kontakt zum (vermeintlichen) Opfer zu suchen.

Du bist gerade schon dabei, die ersten richtigen Schritte zu machen!

Denn du liest diese Seite über sexuellen Missbrauch an Kindern. Um den sexuellen Missbrauch zu beenden, brauchst du Informationen und Wissen. Du musst darüber sprechen und dich anvertrauen. Dadurch erhältst du die richtige Hilfe.
Wenn du nicht weißt, mit wem du sprechen kannst, dann wende dich an eine der nachfolgend genannten Stellen. Hier wird dir zugehört und du wirst anonym beraten!

Hier findest du Hilfe

Hier kannst du anonym und kostenfrei zu allen Themen, die dich bewegen, ein offenes Ohr finden und dir auch Tipps und Infos holen.

Kinder- und Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer“
Kostenlose Beratung von Montag bis Freitag 15.00 bis 19.00 Uhr
Telefon 0800 - 111 0 333

Auf dieser Seite findest du Kontaktmöglichkeiten per Telefon, E-Mail und Chat, um über deine Probleme, Bedenken, Unsicherheiten und alles was dich bewegt zu sprechen.

Telefonseelsorge
Anonyme, kostenlose Beratung zu jeder Tages- und Nachtzeit
Telefon 0800 - 1110111 oder 0800 - 1110222

Hier findest Du Informationen, Kontaktmöglichkeiten und anonyme Beratung zu den Themen: Miese Anmache, (Cyber-) Mobbing, Sexting, sexueller Missbrauch.

N.I.N.A - Nationale Infoline, Netzwerk und Anlaufstelle zu sexueller Gewalt an Mädchen und Jungen
Montag von 9:00 bis 13:00 Uhr
Donnerstag von 13:00 bis 17:00 Uhr
Telefon 01805 - 1234 65

Hier findest du Infos rund um das Thema sexueller Missbrauch: Was ist zu tun, wenn jemand einem zu nahe kommt? Welche Rechte haben Kinder? Was tun bei Grenzverletzungen? Wem kann man blöde Geheimnisse erzählen? Wo kann man Hilfe finden?

Trau Dich! Das Informationsportal zum Thema sexueller Missbrauch für Kinder und Jugendliche
Herausgeber: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Die Seite der Polizei bietet dir Informationen, Tipps, Ratschläge und Hilfen zu vielen Themen an. Zum Beispiel Gewalt, Drogen, Medien, was strafbar ist und vieles mehr. Hier bekommst Infos wie und wodurch du dich schützen kannst.

Polizei-Beratung
Polizeiliche Kriminalprävention (auch zu sexuellem Missbrauch von Kindern)