Verkehrs-Entwicklung im Landkreis

Gesamtverkehrskonzept

Das Verkehrsaufkommen im Landkreis Dachau wächst stetig. Hierfür ist nicht nur das Einwohnerwachstum, sondern auch das gestiegene Mobilitätsaufkommen im Allgemeinen (z.B. im Privaten oder auch im Wirtschafts-/Lieferverkehr) verantwortlich.

Beispielsweise wuchs die Bevölkerung zwischen 2007 und 2015 um knapp 9 %, die Zahl der KFZ-Zulassungen um 16 % (Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt, Landesamt für Statistik).

Dieses „mehr“ an Mobilität benötigt ein „mehr“ an Infrastruktur.

Um eine landkreisweite Strategie zu entwickeln, arbeiten wir an einem sog. Gesamtverkehrskonzept. Hier sollen – verkehrsmittelübergreifend – wirksame Lösungsansätze für die verkehrliche Zukunft im Landkreis entwickelt werden.

Nachdem ein Großteil der Wege der Landkreisbewohner relativ kurz sind (ca. 40 % der Wege sind kürzer als 2,5 km) und dennoch mit dem Auto zurückgelegt werden, zielt das Gesamtverkehrskonzept darauf ab, den Anteil des sog. „Motorisierten Individualverkehres“ (kurz: MIV) zu reduzieren. Dabei sollen der Zugang zum ÖPNV (v.a. S-Bahn und Busse) bereits möglichst wohnortnah erfolgen und gleichzeitig die Attraktivität der Radwege gesteigert werden.

Im ersten Schritt des Gesamtverkehrskonzepts wurde eine umfassende Grundlagenermittlung erarbeitet. Um erste Handlungsfelder und Ansätze zu identifizieren, wurden dabei aktuelle Datengrundlagen (z.B. Pendlerdaten) sowie bestehende Infrastrukturen, Ausbaupläne und Projektideen gesammelt und ausgewertet. Durch eine Beteiligung der Bürger und Mandatsträger fand ein breiter Abstimmungsprozess zur Grundlagenermittlung statt. Durch diese Ermittlung erhielten wir eine umfassende und einheitliche Planungsgrundlage für sämtliche weitere Projektstufen.

Nach der Grundlagenermittlung wurden in einzelnen Teilkonzepten mögliche Maßnahmen und Projekte für die verkehrliche Zukunft im Landkreis Dachau bewertet und priorisiert. Die wirksamen Vorschläge wurden anschließend intermodal kombiniert, szenarienhaft analysiert und in ein Zielkonzept zusammengefasst.

Zielsetzung

Zur Klärung der Frage: „Können innovative Verkehrsträger zur Lösung der verkehrlichen Herausforderungen im Landkreis Dachau beitragen und wenn ja, welche?“ wurde 2019 in Kooperation mit der Universität der Bundeswehr München ein Konzept erarbeitet. Basis ist eine breit angelegte Bürgerbefragung zur Umstiegsbereitschaft der Pendler vor Ort. Über 3.400 Personen haben bei der Umfrage teilgenommen.

Einen weiteren Schwerpunkt legte die Untersuchung auf den Vergleich der innovativen Verkehrsmittel. So wurden unterschiedliche Seilbahntypen sowie die MiniMetro oder das Transportsystem Bögl, als Beispiel für eine Magnetschwebebahn, anhand möglicher Einsatzbereiche gegenübergestellt. Dabei konnten vor allem das Transportsystem Bögl und die Umlaufseilbahn die Befragten überzeugen. Trotz teilweiser Reisezeitverluste wurde die Bereitschaft zum Umstieg als sehr hoch eingeschätzt. Besonders die Trasse entlang der Autobahn A8 zwischen München-Pasing und Augsburg/Gersthofen oder ein Anschluss von Dachau über Karlsfeld an das U-Bahnnetz im Münchner Norden (nach Feldmoching bzw. Moosach) wurden von den Befragten als sehr attraktiv bewertet. Gleichermaßen bleiben - insbesondere beim letztgenannten Korridor - die Konkretisierung eines Trassenverlaufs, die Grundstücksverfügbarkeit sowie die Integration ins bestehende Nahverkehrssystem große Herausforderungen.

Die wichtigsten Ergebnisse finden Sie in nachfolgender Präsentation:

Als erster von vier Bausteinen des Gesamtverkehrskonzepts für den Landkreis Dachau wurde gemeinsam mit der Großen Kreisstadt Dachau ein neuer Nahverkehrsplan aufgestellt. Dieser gibt mittelfristig den Rahmen für einen zukunftsfähigen und belastbaren öffentlichen Personennahverkehr vor. Der Nahverkehrsplan ist im Dezember 2018 in Kraft getreten.

Zielsetzung

Ziel des MIV-Konzepts war es, mögliche Maßnahmen und Vorschläge (u.a. aus der Grundlagenermittlung) für den MIV hinsichtlich ihrer Wirkung zur Verkehrsentlastung zu analysieren. Dabei wurden verschiedene Varianten und Maßnahmenkombinationen betrachtet.

Der Schwerpunkt des Konzepts lag in der Bewertung von infrastrukturellen Maßnahmen im Netz. Es erfolgte eine Bewertung und Priorisierung von Maßnahmen und Varianten (geplante Ortsumfahrungen, Ausbaumaßnahmen im Netz, Erschließungsdefizite etc.). Außerdem wurden Problembereiche in Bezug auf Verkehrssicherheit (Gefahrenstellen, Unfallschwerpunkte) und Umwelt (Lärm, Feinstaub etc.) betrachtet und Lösungsansätze erarbeitet.

Auch der Konflikt zwischen MIV und ÖPNV sowie mögliche Umsteigestandorte waren Teil des Konzepts. Ergebnis des Konzepts ist eine Wirkungsabschätzung sowie eine klare Empfehlung, bestimmte Maßnahmen im MIV nicht weiter zu betrachten, zurückzustellen oder in die Umsetzungsplanung zu bringen.

Das Konzept diente damit als Entscheidungsgrundlage zur Beantwortung der Frage „welche Straßen braucht der Landkreis?“ und konnte Gründe zum „Aussieben“ einzelner Themen auf Landkreisebene aufzeigen.

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